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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0120

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BEI THEBEN.

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dieses Jahr übertragenen GeWrgsuntersuchnng des Peloponnes
und von Romelien niclit die Zeit.

Unter dem Rasen kam ein ganz anderes Conglomerat,
noch oline Schichtung, vielleicht Thalausfüllung; ich fand es
auch weiter östlich auf dem herrschenden nach der Ebene
zu aufgelagert. Es besteht aus grössern, Ei- bis Faustgrossen,
dicht neben einander (niclit wie das Iiier gewöhnliche Conglo-
merat in einer mörtelartigen Masse, meist getrennt,) liegenden
Gerollen, alle dem Serpentingebirge gehörig; sie und die um-
gebende Masse sind dunkel schmutziggrün, oft schwarz ge-
färbt. Bei 1^ Lr. Teufe fand sicli ein Kopfgrosses rundliches
Stück milchweisser Halbopal, Lr. tiefer mehrere rundliche
Eigrosse Knollen Meerschaum, im natürlichen Zustande als
Hydrat; er Hess sicli schneiden wie Seife, war gelblich, wurde
aber an der Luft weiss. Einige derselben reinigte ich auf das
sorgfältigste und vereinigte sie dann zu Einem Stück, was von
dem natürlichen Meerschaum kaum zu unterscheiden war. Den
Schürf noch tiefer niederzutreiben konnte zu weiter nichts
führen, auch fehlte das hier so seltene Holz zum Ausbau.

Der Platz war nun bestimmt und der Schacht konnte jetzt
von andern betrieben werden, ich musste weiter eilen. Da
eben ein Bataillon Infanterie in Theben eingerückt war, so
schlug ich vor, auf die wohlfeilste AVeise, durch einige Mann
den Schacht vollends bis auf jene Bank abteufen zu lassen,
und reiste ab. Kaum war ich weg, so setzten 4 Mann die
Arbeit für sich fort, und da sie 1 Lr. tiefer ein Kopfgrosses
Stück Meerschaum fanden, aus welchem ein schöner Pfeifen:
kopf geschnitten wurde, so setzten sie die Arbeit eifrig fort
und fanden noch einige gute Knollen Meerschaum, bis ihnen
der Schacht ohne Ausbau zu tief und zu gefährlich wurde.

Es scheint diese Ablagerung ein Beibungsconglomerat zu
sein, es könnte daher in der Tiefe sich noch Meerschaum an
seiner ursprünglichen Lagerstätte finden.

Erster Theil

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