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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0155

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REISE VON LIWADIA LÄNGS DEM PARNASSOS
NACH DEM ORAKEL ZU DELPHI.

^oa Liwadia nach Delphi führt der Weg auf und nehen
einer türkischen I'flasterstrasse gegen Westen, und bald über
Hügel, welche ein breites Thal zwischen zwei hohen kahlen
Kalkgebirgen, die sich zu beiden Seiten gegen Westen hinzie-
hen, ausfüllen. Sie bestehen aus tertiären Gebilden, die ge-
schichtet sind, der Fall der Schichten wechselt oft und nach
allen Richtungen. Zu oberst zeigt sich feinkörniges, eisen-
schüssiges, dünn geschichtetes rostbraunes Conglomerat, was
so viel Magneteisensand enthält, dass es die Magnetnadel be-
unruhigt; tiefer liegt ganz feinkörniges, grünlichgraues Con-
glomerat, es ist kalkhaltig und hat zarte weisse Glimmer-
schüppchen; tiefer ist es noch feinkörniger und enthält schilf-
artige Stengel, es braust mit Säuren. Diese Thalausfüllung
sollte an ein Paar günstigen Punkten bis auf den darunter
liegenden Kalkstein durchbohrt werden, um zu untersuchen,
ob sie vielleicht Braunkohlen enthielte, die, wenn sie sich
bauwürdig fänden, für die holzarme Gegend sehr nützlich
sein würden. Diese Hügel sind mit dem von den Ziegen ab-
genagten Gestrüpp der Kermeseiche bewachsen. Der zur
Kreide gehörige Kalkstein, der sich zu beiden Seiten dieser
Thalausfüllung zu mächtigen kahlen Felsen erhebt, ist weiss-
grau, enthält Conchylien-Versteinerungen (Bivalven) ; er ist
oberhalb voller Höhlenbildung, nur an den tiefsten Punkten,
wo er sichtbar ist, sind mächtige Bänke wahrzunehmen, mit
 
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