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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0158

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ORAKEL ZU DELPHI.

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aber liier thoniger und in schiefrige Splitter zersprungen ist.
Etwa ^ St. ehe man nach Kastrl kommt, stellt nahe am Wege
ein alter viereckiger Thurm aus grossen Quaderstucken; sein
oberer Theil ist zerstört, südlich ist der Eingang, innen liegt
alles voll Quatlerstüeke. Südlich unterhalb des Thurmes steht
ein aus einem hiesigen Kalksteinblock gehauener Sarkophag;
er ist olFen, der Deckel abgeworfen. Dergleichen aussen
roh behauen« Sarkophage finden sich viele unterhalb auf dem
Felde, geöffnet, noch an ihrer alten Stelle stehend oder um-
geworfen. Von mehrern ist der Deckel aus Kalkbrcccie ge-
hauen, wie sie so häufig die untern Abhänge der Kalkgebirge
bedeckt. An diesem Abhänge noch weiter herab sieht man
einen weissen marmornen Sarkophag. Er ist an der Südseite
zerschlagen und die mittlere Seitenwand weggenommen worden.
Auf dem, was noch geblieben, sieht man auf jeder Seite
Männer, meist nackt, einige mit dem Chiton (Tünica) beklei-
det; jede Partilei hält einen Wolf, als wollten sie diese ge-
gen einander loslassen. An beiden Ecken des Sarkophages
stehen zwei Männer, die auf ihren aufwärts gestemmten Ar-
men den Deckel halten; unten läuft eine sehr nette dreifach
verzierende Kante längs hin; unter ihr zeigen sich an beiden
Ecken zwei längliche Vierecke, auf jedem ist ein laufender
Löwe ausgehauen, über welchem ein Knabe einen Kranz hält.
An der Ostseite steht ein Krieger mit einem Spiess in der
linken Hand, mit der Rechten ergreift er eine weibliche Ge-
stalt, welche etwas länglich viereckiges auf einen Felsen legt.
Es hat die Gestalt einer kleinen Schreibtafel, in deren Mitte
ein etwas vertiefter Streif längs durchläuft; zu jeder Seite
desselben, in der Mitte des ebenen Feldes, sieht man ein
kleines vertieftes längliches Viereck. Auf den Vierecken an
der Ostseite zu uuterst an beiden Seiten liegt auf jedem ein
kleiner Sphinx. Auf dem Mittelfelde der Nordseite zeigen
sich zwei grosse unbeschädigt erhaltene Greife, welche ihre
Kralleu auf den Fuss eines Kantelabers legen, auf welchem
eine Flamme brennt; an beiden Ecken halten zwei Hirtengötter
den Deckel, unter ihnen ist Laubwerk. An der Westseite
 
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