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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0247

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DER SKIRONISCHE WEG.

lass gaben zu dem Sprüchwort: Megärische Thränen (erheu-
chelte).

Berühmt war noch bei ihnen der scliärfste Schierling,
Kosen, Baumkultur, als: Fichten, Tannen, Pinien, Feigen,
Gerberbaum (rPovs), von welchem bei der Uebersicht der
Gewächse Gi-iechenlands ausführlicher die Rede sein wird.
Wein ist jetzt noch wenig angebaut und mir hin und wieder
sieht man einen Trupp Oelbäume. Die Megärenser hatten vor
Zeiten, wo die Gebirge waldiger waren, viele Viehzucht, be-
sonders Schafe. Das Meer an den Küsten von Megara ist
sehr fischreich.

16teil. Als ich am andern Morgen Megara verliess, sah
ich einen grossen Mühlstein aus rothem Trachit, er war, wie
sich bald ergeben wird, von Methana.

Der Skironische Weg.

Nachdem man von Megara gegen Südwest durch Ebene
gezogen ist, führt dann der Weg anfangs bergauf, und nach-
her am Gebirgsabhange hin, der immer steiler wird; weiter-
hin treten die Felsen bis an das ihren Fuss bespülende Meer
vor, der vorspringendste Fels ist der Molurische, er wurde
wahrscheinlich die Schildkröte (XeAw'vj;) genannt; von ihm
stürzte sich Ino mit ihrem Sohne Melikertes ins Meer, den
ein Delphin an den Isthmos trug. Nicht weit davon sind die
verfluchten Felsen (lyayeic), wo der Sage nach der Räuber
Skiron die Reisenden zwang ihre Füsse zu waschen und sie
dann in's Meer stürzte, eine grosse Meeresschildkröte schwamm
dann aus einer Höhle hervor und bemächtigte sich ihrer Beute,
bis der attische Herkules, Theseus, als er sich von Troizcn
nach Athen begab, den Skiron bezwang und ihn der Schild-
kröte zum letzten Futter in's Meer stürzte. Sie war jetzt
nicht zu sehen, an ihrer Stelle tummelten sicli muntere Del-
phine.

An einer der schmälsten Stellen des Weges kommt man
durch die Ueberreste eines alten festen Thores, bald aber
 
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