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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0261

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ÜBER DIE DURCHGRABUNG

bewachsen. Gegen £ St, Weges sind die Spuren des Kanals
noch zu sehen.

Das Conglomerat besteht aus Faust-grossen Geröllen mit
kalkig -thonigem Cement verbunden, es bildet an der West-
seite des Isthmos eine etwa 2 Lr. mächtige Bank, in wel-
cher zu oberst weiter nördlich viele calcinirte grosse Auster-
schalen, Ostrea, Pecten, Serpulae u. a. liegen, welche den
noch lebenden Conchylicn ganz ähnlich sind. Die dabei be-
findlichen obersten Gerolle sind klein und meist quarzig. Es
war die letzte Meeresbildung, ehe der Istlimos trocken wurde.
Die nördliche Seite des Isthmos ist bedeckt mit Geröllen aus
dem Serpentingebirge und in der rothen thonigen Erde findet
sich viel Magneteisensand.

Die Arbeit durch das Conglomerat kann fast allein mit
Keilhauen \md eisernen Keilen geschehen; mit tiefen zwei-
männischen Löchern wird man zuweilen grössere Massen durch
wenig Pulver aufrütteln, um sie zum wegfördern vorzuberei-
ten. Unter dem Conglomerat liegt an der Westseite des Isth-
mos Geröll mit Erde, an der Ostseite erdiger Kalkniergel.

Geht man von dem eben beschriebenen, begonnenen Ka-
nal, in der von den Alten wohl gewählten Linie (obgleich et-
was nördlicher eine nahe Niederung günstiger zu sein scheint)
gegen Osten fort, so kommt man auf kleine Anhöhen, wo
man bis zu 6 Lr. tief wird niedergehen müssen, um das
Niveau des Meeres zu erreichen. Noch weiter östlich zieht
sich das früher schon erwähnte grobe Kalkconglomerat längs
dem Meerbusen vor, es ist hier 8 bis 10 Lr. mächtig und
gegen die Meeresseite schrofr abgerissen , unter ihm liegt er-
diger Kalkmergel. Wo der Kanal durchkäme, möchte wohl
auf eine kurze Strecke über 10 Lr. tief niedergearbeitet wer-
den müssen, um nur erst das Niveau des Meeres zu erreichen.

Rechnet mau also 0000 Metres weit, den Kanal 10 Lr. breit
und von 2 bis 6 und endlich hier bis zu 10 Lr. tief auf das Ni-
veau des Meeres und 4 Lr. tief unter dem Niveau des Meeres aus-
zugraben, damit auch grössere Schilfe durchkommen können und
er nicht so bald versandet; so wird man linden, dass einige Millio-
 
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