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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0262

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DES KORINTHISCHEN ISTHMOS.

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neu Kubik-Meter aufzuarbeiten und auszufördern sein werden.
Diese Arbeit würde jedoch bei gehörigen Anstalten und einer hin-
reichenden Anzahl Arbeiter rasch vorwärts gehen. Soll aber der
Kanal nicht oberhalb um das Doppelte breiter hergestellt werden
und nicht dennoch durch steten Einsturz der Seitenwände kost-
spielige und störende Ausbesserungen veranlassen, so muss er zu
beiden Seiten mit Quaderstücken aus den etwa J St. südlich
entfernten Steinbrüchen ausgemauert werden. Der Kanal muss
ferner in grader Linie durchgeführt werden und an ein Paar
Stellen erweitert sein, damit Schiffe einander ausweichen
können. Auf der Westseite wird die Ausgrabung bis zum
Niveau des Meeres keine besondre Schwierigkeit haben, aber
tiefer wird sich Wasser finden (wahrscheinlich bei 1 Lr. Tiefe),
wodurch dann grosse Schwierigkeiten entstehen werden, um
noch 3 Lr. niederzugehen. 3Ian mache daher zuerst da,
wo die Alten bis zum Niveau des Meeres an der Westseite
niedergegraben haben, einen Versuch, ein Stück weit 4 Lr.
tief unter das Niveau des Meeres auszugraben, ist man so
tief gekommen, so beobachte man, wie viel man AVasser aus-
zuschöpfen hat, wie stark der Zudrang ist, wie viel sich im
Winter Itegenwasser ansammelt und wie es im Sommer wie-
der abnimmt, um hieraus auf den Gang der weitern Arbeit
schliessen und die deshalb nöthigen Vorkehrungen bestimmen
und übersehen zu können.

Für wenig Zahlung kann man fremde arbeitsame Leute
bekommen, so dass also der Landeskultur keine Menschen
entzogen würden. Das Arbeitsvolk wird bei richtiger Behand-
lung mehr arbeiten, als bei einer vielfachen und daher theuern
Aufsicht.

Im Hafen Kalamäki erzählten die Leute, dass, als man
am Kanal von dieser Seite gegraben, sich Blut gefunden
hätte, ein Zeichen, dass das Festland nicht vom Peloponnes
getrennt werden solle. Tansanias berichtet II. 1. 5.: „Die
„Korinthische Landenge nun, oder der Isthmos erstreckt sich
„auf der einen Seite bis an das Meer bei Kenchreä, auf der
„andern bis an das Meer bei Lechäon, dadurch wird nämlich
 
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