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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0271

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DAS BAD DER HELENA.

kalt nennt, es müsste also seit Pansanias Zeiten seine höhere
Temperatur verloren haben, und wollte man annehmen, dass
seit der Zeit wildes Wasser sich einen Weg dazu gebahnt und
damit vermischt hätte, so hat dieses im besten Falle selbst
12° R., die Temperatur müsstc also dennoch höher sein; es
gnügt also die S. 199. gegebene Erklärung über die salzigen
Quellen vollkommen. Wenn also aus dem nahen steil auf-
steigenden Gebirge eine Quelle ihren Abfluss erst unter dem
Niveau des Meeres erreicht, und daselbst Meerwasser findet,
was in einer Höhle, Kluft, Spalte, nahe am Meere steht, wo
es die Temperatur des Gebirges und somit der dasselbe durch-
strömenden Gewässer annimmt, so treibt es auf dem kürze-
sten Wege das Meerwasser mit in die Höhe, und darum ist
das Wasser schwach salzig-bitter, wie verdünntes Meerwasser.
Mit dem Uericht des Pansanias verhält es sich aber also:
Dieses Wasser schmeckt wegen seines schwachen Salzgehaltes
im heissesten Sommer matt, und nur das Thermometer über-
zeugt, dass es nicht mehr als 12° lt. hat; oder will man an-
dere Erklärungen suchen, so trank Pansanias dieses Wasser
im Winter, wo die Temperatur der Luft bedeutend geringer,
als die dieser Quelle war, dann hält man natürlich jedes bei
der Hitze des Sommers für kalt geltende Wasser für matt
oder lau. Auch könnte vielleicht im August, wo das Meer-
wasser am wärmsten ist, die Temperatur der Quelle nach
obiger Erklärung um ein Paar Grad wärmer sein. Oder die
Quelle hat wirklich ihre frühere höhere Temperatur verloren.

Wir mussten von hier ^ St. seitwärts, um wieder auf
den gewöhnlichen Weg zu kommen; dieser führt in einer
Schlucht aufwärts zwischen mächtigen Geröllablagerungen, die
entweder einst so hoch am Abhänge des Gebirges abgesetzt,
oder so hoch gehoben wurden, das* zu bewundern ist, warum
der Isthmos nicht tiefer liegt. Wo die Geröllablagerungen
aufhören, führt ein grässlicher Weg über zackige glatte Kalk-
 
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