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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0322

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LIMNES.

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mer. Von da westlich Thal-abwärts ist ein zusammenge-
stürzter Brunnen. Eine nicht weit oberhalb desselben be-
findliche treffliche Quelle drängte sich wohl erst später
hervor, vielleicht nach Zusammensturz des Brunnens, denn
sonst hätte man so nahe keinen Brunnen niederzugraben ge-
braucht. Von liier westlich abwärts wird das kleine Thal
zu einer engen Schlucht durch das Kalkgebirge, was an den
Seiten mit Gesträuch bewachsen ist. Zum Abend gelangte
ich nach einem am rechten steilen Abhänge liegenden kleinen
Dorfe Lim nes, wo ich unsern Bivouac unter ein Paar klei-
nen Bäumen, den einzigen bei dem Dorfe, fand. Die Bewoh-
ner dieses Dorfes erbauen meist nur Tabak, sie haben in der
nächsten Umgebung sehr wenig anzubauendes Land. Die Nacht
war ziemlich kalt, obgleich es am Öten Juli war, das Dorf
liegt hoch im Gebirge.

Den 6 teil zog ich hinab in die Ebene von Argos, sie ist
eine der grössten und fruchtbarsten in Griechenland, es fehlt
ihr nur Wasser, um ungleich besser benutzt werden zu kön-
nen. Was ich früher im Allgemeinen über Bohrungen in Ebe-
nen und breiten Thiilern Seite 219. bei MegSra sagte, gilt
auch liier. Am leichtesten käme man wohl zu Wasser, wenn
man in den Seitenthälern dieser Ebene bohrte, schon vor-
handene Quellen fasste, und das Wasser in die Ebene leitete,
so dass es nicht im Geröll versiegt. Es wird ein complicir-
tes Wassersystem werden, aber die ausgedehnte Ebene würde
zu einem grossen üppigen Garten, wie sie es selbst im AI-
tertbum nicht war. An den Seitenrändern der Ebene tritt
Serpentin und das bekannte rothe eisenkieselige Gestein zu
Tage. Gegen Mittag kamen wir nach Nauplia, konnten aber
nicht eher einziehen, als bis vorher beim Commandaiit erst
die nöthige Meldung gemacht worden war, da hier Festung ist.
 
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