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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0346

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DER GYPS AN DER KELEPHINA.

en andern Tag wandte ich mich von Mistra nordöstlich
bei dem alten Sparta vorbei, wir wadeten, nur an Einer
Stelle bis an die Knie, durch den Eurötas und zogen im
Thal der Kelephlna hinauf, die nördlich herab kommt.

Etwa 3 Stunden von Mistra steht am rechten Ufer der
Kelephlna eine Masse reiner, feinkörniger, weisser Gyps
nahe über dem Flussbette zu Tage, sie ist etwa 12 Lr. breit
und 10 Lr. hoch. Er ist in grossen Parthieen feinkörnig
und rein genug, um als eine geringere Art Alabaster benutzt
werden zu können.

Dieser Gyps ruht auf Glimmerschiefer, der flach gegen
West fallt, er ist mit grossen und kleinen Gesteinstücken,
die mit Erde untermengt sind, bedeckt. Bis jetzt ist dieser
Gyps nur da weggehauen worden, wo es grad am leichtesten
anging, soll er jedoeb regelmässig also mit Vortheil gewon-
nen werden, so muss man zuerst Abraum treiben, der an-
fangs nicht bedeutend ist, etwa nur ein Paar Lachter hoch,
er wird aber, je weiter diese Gypsmasse in's Gebirg setzt,
was steil ansteigt, dann ziemlich bedeutend werden. Der
Abraum ist unterhalb der Gypsmasse in die Kelephlna zu
werfen, sie wird ihn jährlich fortführen. Der Gyps setzt
wahrscheinlich bis auf das Niveau des Flussbettes nieder, der
Abhang ist verschüttet, seine Auflagerung kann nur durch
Aufräumen ausgemittelt werden.

Die Abfuhr des Gypses ist nicht sehr beschwerlich ; es
 
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