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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0434

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GYPS BEI ZAROUKTjA.

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Es war der bisher geheim gehaltene Gyps. Diese Kuppen
sind einige Lr. hoch, die ganze Breite aller vier beträgt etwa
15 Lr. Sie treten hervor, weil das sie mächtig überdeckende
aufgeschwemmte, zerstörte Gebirg, da sich hier eine Wasser-
riese gebildet hat, abgespült ist. Es besteht meist aus Thon-
schieferbrocken, die mit Säuren etwas brausen, unter ihnen
finden sich auch Stücke Glimmerschiefer mit Quarz verwach-
sen und einzelne Quarzstückchen; alles liegt in einer grauen,
kalkig-thonigen, durch die Zerstörung des Gebirges gebildeten
Masse.

Zu oberst auf dem hinter dem Gyps ansteigenden Berge
zeigen sich zerrissne Felsmassen, die jedenfalls dichter, grauer
Kalkstein sind. Etwas weiter herab, unterhalb des Gypses
liegt Conglomerat, was aus zerstörtem Glimmerschiefergebirg,
in einer kalkig-thonigen, erhärteten Grundmasse besteht; noch
ein wenig weiter abwärts, etwa 20 bis 30 Lr. vom Gyps ent-
fernt, streicht regelmässig geschichteter Glimmerschiefer, flach
gegen Ost fallend, zu Tage aus. Er braust etwas mit Säuren.

Dem Gyps gegenüber westlich, am Ende der breiten,
laugen Wasserriese, in welcher man zum Gyps gelangt, sieht
man am steil abgerissnen Gebirgsabhange zu unterst Thon-
schiefer in Ost fallend, darüber dichten Kalkstein.

Es ist nicht zu bezweifeln, dass der Gyps auf dem ge-
gen ihn einfallenden Glimmerschiefer ruht, das Verhällniss
ist hier dasselbe, wie an der Ke'le'phlna bei Sparta.

Dieser Gyps ist weiss, schuppig-körnig, rein in seiner
Masse, er enthält zuweilen eingewachsene Körnchen gelblich-
weissen, späthigen Gyps. Leider liegt er so zwischen Gebir-
gen, dass sein Transport in jeder Richtung beschwerlich ist,
er kann nur auf Lastthieren weggeführt werden, am besten
wohl auf dem leidlichsten und kürzesten Wege an den Meer-
busen von Korinth.

Das hiesige Gebirge spricht den Bergmann an, er hofft
Kupfererze, wohl gar silberhaltige Geschicke zu finden, aber
die späte Jahreszeit war zu weit vorgerückt und Romelien
sollte noch untersucht werden, so war es für jetzt nicht thun-

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