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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1786/​1787

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Neunter Haupttitul: Von dem Königreich Pohlen und andern Europäischen Republicken
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https://doi.org/10.11588/diglit.53676#0193

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SN O n
Neunter Haupttitul.
Don dem Königreich Pohlen und andern Luropätschen
Republicken.
,<5>er König von Pohlen stattete der Kayserin von Rußland bey Ihrer
Reise nach Cherson zu Kaniew einen Besuch ab. Er verlies War-
schau den LZten Febr.- Dis anwesenden Herren Ministers, Senateurs
und Ritter waren zeitig auf den Schloßzimmern versammelt, um Ab-
schied zu nehmen. Der Rath dieser Residenz war in dieser ehrfurchts-
vollen Absicht an seinem Orte auch zugegen , und alles füllte
die Straffen an, um den besten Landesvater, die Th-änen
in den Augen , mit Segenswünschen zu einer glücklichem Wie-
derkunft zu begleiten. Der Monarch hat in dem ersten Wagen zu stets
gegenwärtiger Gesellschaft seinen Neveu, den Fürsten Joseph Ponia-
towoky, welchen Merhöchstdieftlbrn kürzlich mit dem weisen Ädlerorden
beehrt haben, und den durch feine Gelehrsamkeit und gelehrten Werke
berühmten Bischof Narußewicz, und den Feldherrn von Litthauen,
Grafen Tpßkiewicz, gewählt. Das König!. Gefolge, darunter auch
der General Kowarzewsky und der Starost Plater befindlich waren, hat
die nicht kleine Zahl der übrigen Wagen eingenommen, und die Reift
wurde nach der König!. Land-und sonst gewöhnlichen Jagd - Residenz
Kozenice, iv Meilen von Warschau angefangen, wo Se. Majestät
bis zur möglichen Ueberfuhr der stack angeschwollenen und noch mit
bedeckten Weichsel blieben, und alsdann über Demblin nach Wisno,
rviec giengen. Anraten März ist der König glücklich in Wiszniowiek
avgekommen, doch ist die Reise von Dubno bis Wiszniowiek wegen
des tiefen Schnees, durch welchen die dortigen, besonders sehrcoupir-
ten Wege ganz unbrauchbar geworden waren , äusserst beschwerlich
gewesen. Viele Personen, sowohl Königliche Bediente als auch dir
Leute von der Bedeckung, haben durch den heftigen Sturm aus Nord-
west ihre Glieder erfroren, und diese wurden in Wiszniowiek , auf
König!. Befehl und Kosten curirt und verpflegt. Da auch durch die
bösen Wege und Witterung die mehresten Wagen beschädigt worden
sind, so haben Se. Majestät in Wisrniowiek Hast machen
müssen, und un i rten har man noch nicht gewußt, Mann Se. Ma-
jestät wieder würden ausdrechen können. Dieser Aufenthalt gich Gele-
genheit, daß sich dort aus der ganzen Gegend umher eine Menge Herr-
L» schäften
 
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