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Bronzezeit.
Siedlungen dieser Zeit waren im Unterland bislang fast nur durch
Scliliz in der Großgartacher Gegend bekannt geworden. Scholl hat nun auch
im Neckarsulmer, Besigheimer und Vaihinger Oberamt nicht wenige Sied-
lungen nachgewiesen. Schon bei den von ihm nur an der Oberfläche auf-
gelesenen Scherben fällt auf, daß sie offenbar alle der späten Bronze-
zeit angehören. Damals muß das Land recht stark bevölkert gewesen
sein. Auch auf den Höhen und Bergen des Unterlandes und der Alb mehren
sich Bunde dieser Zeit, in der Gegend von Spaichingen und Ebingen ins-
besondere durch die Forschungen von Pfarrer Dr. Aich und Hauptlehrer
Eith. Neben der groben Tonware zeigt sich eine feine stark profilierte, die
der Keramik aus den Urnenfeldern entspricht. Es sind also die Sied-
lungen der Urnenfelderleute, von denen bisher meist nur die wegen ihrer
Metallbeigaben auffälligeren Brandgräber bekannt geworden waren. Schon
das ständige Bekanntwerden neuer Urnenfelder, so von Cannstatt, Rutes-
heim, Poppenweiler, Kochendorf weist auf die Dichte der Besiedlung
hin. Inwieweit in dieser Bevölkerung jene der vorausgehenden Grabhügelzeit
fortlebt und in welchem Maß sie selbst in die Eisenzeit hineinreicht, wird
auf Grund der reichen Siedlungsfunde sich nun auch leichter und sicherer
beurteilen lassen. Soviel erscheint jetzt schon deutlich, daß man es hier nicht
mit einer kurzen Uebergangszeit zu tun hat, sondern mit einer sehr be-
deutungsvollen eigenartigen und selbständigen Periode zwischen der Hügel-
gräberbronzezeit und der Hallstattzeit (ältere = Hallstatt C, jüngere = Hall-
statt D).
Eine eigenartige Keramik hat eine Siedlung bei Heilbronn ergeben.
Durch einen Fund von Fehlbrandware ist in Beihingen a. N. eine Töpferei
dieser Zeit nachgewiesen.
I. Neckarkreis.
A 11 b a c h OA. Eßlingen. Beim Neubau Louis Steidle in Flur „Innere
Kürze“ am Nordrand des Orts stieß man im Juli 1925 auf eine spätbronze-
zeitliche Siedlung. Als das Landesamt darauf aufmerksam wurde, war leider
Abb. 7. Bruchstück eines Feuerbocks von Altbach OA. Eßlingen. nat. Gr.
Bronzezeit.
Siedlungen dieser Zeit waren im Unterland bislang fast nur durch
Scliliz in der Großgartacher Gegend bekannt geworden. Scholl hat nun auch
im Neckarsulmer, Besigheimer und Vaihinger Oberamt nicht wenige Sied-
lungen nachgewiesen. Schon bei den von ihm nur an der Oberfläche auf-
gelesenen Scherben fällt auf, daß sie offenbar alle der späten Bronze-
zeit angehören. Damals muß das Land recht stark bevölkert gewesen
sein. Auch auf den Höhen und Bergen des Unterlandes und der Alb mehren
sich Bunde dieser Zeit, in der Gegend von Spaichingen und Ebingen ins-
besondere durch die Forschungen von Pfarrer Dr. Aich und Hauptlehrer
Eith. Neben der groben Tonware zeigt sich eine feine stark profilierte, die
der Keramik aus den Urnenfeldern entspricht. Es sind also die Sied-
lungen der Urnenfelderleute, von denen bisher meist nur die wegen ihrer
Metallbeigaben auffälligeren Brandgräber bekannt geworden waren. Schon
das ständige Bekanntwerden neuer Urnenfelder, so von Cannstatt, Rutes-
heim, Poppenweiler, Kochendorf weist auf die Dichte der Besiedlung
hin. Inwieweit in dieser Bevölkerung jene der vorausgehenden Grabhügelzeit
fortlebt und in welchem Maß sie selbst in die Eisenzeit hineinreicht, wird
auf Grund der reichen Siedlungsfunde sich nun auch leichter und sicherer
beurteilen lassen. Soviel erscheint jetzt schon deutlich, daß man es hier nicht
mit einer kurzen Uebergangszeit zu tun hat, sondern mit einer sehr be-
deutungsvollen eigenartigen und selbständigen Periode zwischen der Hügel-
gräberbronzezeit und der Hallstattzeit (ältere = Hallstatt C, jüngere = Hall-
statt D).
Eine eigenartige Keramik hat eine Siedlung bei Heilbronn ergeben.
Durch einen Fund von Fehlbrandware ist in Beihingen a. N. eine Töpferei
dieser Zeit nachgewiesen.
I. Neckarkreis.
A 11 b a c h OA. Eßlingen. Beim Neubau Louis Steidle in Flur „Innere
Kürze“ am Nordrand des Orts stieß man im Juli 1925 auf eine spätbronze-
zeitliche Siedlung. Als das Landesamt darauf aufmerksam wurde, war leider
Abb. 7. Bruchstück eines Feuerbocks von Altbach OA. Eßlingen. nat. Gr.