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Der zur Römerzeit dicht überbaute Streifen entlang dem Sparhärmling-
weg, der bisher schon durch auffallend viel römischen Bauschutt etwa vom
Haus Riegraf bis zum israelitischen Friedhof und durch frühere Grabungen
in diesem Friedhof (Keller und Brunnen 1893 aufgedeckt), sowie durch zahl-
reiche Funde im Steigfriedhof und westlich davon (siehe N. F. I 76 und II 23)
erwiesen ist, wurde durch das neue Baugelände in dessen Südwestecke, also
hinter dem Judenfriedhof eben noch angeschnitten. So ist der eine hier an-
getroffene Bau zu erklären.
Wenn einmal die „Römerstraße“, die der Kaserne entlang zieht, west-
wärts bis zum israelitischen Friedhof durchgeführt wird, werden die Fundamente
einer ganzen Anzahl von Bauten angetroffen w'erden. So besteht die Aussicht,
daß sich das Bild von der römischen Siedlung auf der Steig immer mehr
vervollständigen wird. Siehe Paret in Cannstatter Zeitung vom 8. Juli 1926.
Cannstatt.
Römisches Büstengefäß aus Bronze und Parallelen dazu.
Von P. Goessler.
Im Jahre 1925 erschien in der an das Kastell nördlich sich anschließenden
Canabensersiedlung ein gehenkeltes Büstengefäß (siehe oben S. 86). Höhe 0,07;
mit Henkel 0,105 m- Büste mit Knabenköpfchen (Abb. 55). Das Schädeldach ist
wagrecht abgeschnitten zu einer annähernd kreisrunden Oeffnung von 0,02 m
Abb. 55. Bronzenes Biistengefäß aus Cannstatt. “/s nat. Gr.
Durchmesser für den Deckel, der jedoch verloren ist. Erhalten ist am Hinter-
haupt das Gelenk, in dem er sich drehte. Unten ist die breit ausladende Büste
wagrecht abgeschnitten; die bogenförmige Oeffnung war ehedem mit einer
dünnen eingefalzten Platte geschlossen. Dieser Abschluß bildete die Basis;
Der zur Römerzeit dicht überbaute Streifen entlang dem Sparhärmling-
weg, der bisher schon durch auffallend viel römischen Bauschutt etwa vom
Haus Riegraf bis zum israelitischen Friedhof und durch frühere Grabungen
in diesem Friedhof (Keller und Brunnen 1893 aufgedeckt), sowie durch zahl-
reiche Funde im Steigfriedhof und westlich davon (siehe N. F. I 76 und II 23)
erwiesen ist, wurde durch das neue Baugelände in dessen Südwestecke, also
hinter dem Judenfriedhof eben noch angeschnitten. So ist der eine hier an-
getroffene Bau zu erklären.
Wenn einmal die „Römerstraße“, die der Kaserne entlang zieht, west-
wärts bis zum israelitischen Friedhof durchgeführt wird, werden die Fundamente
einer ganzen Anzahl von Bauten angetroffen w'erden. So besteht die Aussicht,
daß sich das Bild von der römischen Siedlung auf der Steig immer mehr
vervollständigen wird. Siehe Paret in Cannstatter Zeitung vom 8. Juli 1926.
Cannstatt.
Römisches Büstengefäß aus Bronze und Parallelen dazu.
Von P. Goessler.
Im Jahre 1925 erschien in der an das Kastell nördlich sich anschließenden
Canabensersiedlung ein gehenkeltes Büstengefäß (siehe oben S. 86). Höhe 0,07;
mit Henkel 0,105 m- Büste mit Knabenköpfchen (Abb. 55). Das Schädeldach ist
wagrecht abgeschnitten zu einer annähernd kreisrunden Oeffnung von 0,02 m
Abb. 55. Bronzenes Biistengefäß aus Cannstatt. “/s nat. Gr.
Durchmesser für den Deckel, der jedoch verloren ist. Erhalten ist am Hinter-
haupt das Gelenk, in dem er sich drehte. Unten ist die breit ausladende Büste
wagrecht abgeschnitten; die bogenförmige Oeffnung war ehedem mit einer
dünnen eingefalzten Platte geschlossen. Dieser Abschluß bildete die Basis;