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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 3.1926

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Fundberichte
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Hallstattzeit
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Kugler: Großgartach: ein Töpferofen der Hallstattzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43774#0056

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p.


Abb. 21. Böckingen. Geräte aus Bein.

Großgartach, i. Ein Töpferofen der H a 11 s t at t z e i t.
Die Flur „Pfort“ i km nordöstlich vom Ort schließt westwärts an das Gewann
„Himmelreich“. In ihr stieß Hermann Flinspach 1923 beim Graben eines
Rübenlochs auf rote Scherben in schwarzer Erde. Bei einer Nachgrabung
Ende September 1924 stellte ich folgendes fest (s. Abb. 22):
An der Fundstelle, die 14 m südwestlich von der S. 34 beschriebenen
Spätbronzezeitanlage liegt, zeigte sich unter 0,40 m Humus eine im hell-
gelben Lößlehm scharf rechteckig begrenzte kohlschwarze Kulturschicht von
2,50 zu 1,90 m Ausdehnung. In der in der Mitte stärkeren Brandschicht
waren viele Holzkohlenstückchen. Schon nach dem ersten 2-—3 cm starken
Abhub fanden sich rote, rissige Scherben. Bei 10 cm Abhub gliederte sich
die Kulturschicht in einen festen, braunen Kern, EFGH, der im Norden
unmittelbar an die Lößwand heranreichte und 1,45 m lang und 0,90 m breit
war, und den Außenraum ABCD, voll von tiefschwarzem, lockerem Boden.
Die Auffüllung dieses Raumes enthielt viel Holzkohle, oft Stücke bis 20 cm
Länge und 2,5 cm Dicke. In den 0,50 m schmalen Seitenräumen lagen zu
Unterst kleine Stücke der Ofenwand und größere Scherben als im Südraum.
Die Scherben, von denen über drei große Körbe voll aufgelesen wurden,
waren alle schwammig aufgeblasen, sehr leicht, oft auf dem Wasser beim
Waschen schwimmend, von gelber, roter, schwarzbrauner bis graublauer
Farbe, verbogen und rissig, also Fehlbrand. Die meisten Scherben lagen in
der Südhälfte, wie auf geschüttet.
 
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