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Frühjahr 1926 wurden hier in der Parzelle 907/5, Bes. Martin Storz, Mauer-
züge festgestellt, auch stammt von hier ein römischer Falzziegel.
Tuttlingen. Beim Ausschachten eines Senklochs im Garten hinter
der Sachs’schen Fabrik im März 1925 wurde in 2,80 bis 3,35 m Tiefe eine
Abb. 68. Rottweil. Römischer Zinnenstein mit Inschrift.
Kulturschicht angetroffen. In ihr lagen Knochen und. Scherben, dabei ein
Bodenstück einer Sigillatabilderschüssel der Form Drag 29. Nach Mitteilung
von Oberlehrer Rebholz und Mühleisen.
III. Jagstkreis.
Aalen. Anfang Juli 1926 wurde quer über den Rücken des Kastells
von SO nach NW eine Wasserleitung verlegt. Der Graben schnitt den rück-
wärtigen Teil des Prätoriums und das südlich anstoßende Offiziersgebäude
etwa parallel zur via principalis. Innerhalb des Kastells ergab der Befund
eine Bestätigung des schon Bekannten. Bin Raum nahe der Westecke des
Prätoriums zeigte einen Estrich. Im Offiziersbau fand sich ein Klumpen
verkohlter Getreidekörner (A 2181), nach freundlicher Bestimmung durch
Bertsch-Ravensburg von Saatgerste (hordeum sativum) mit vereinzelten
Weizenkörnern (Emmer oder Saatweizen). Die Südostmauer des Kastells
war an der aufgedeckten Stelle ganz ausgerissen, der Graben davor deutlich
zu erkennen. Am Südostfuß des Hanges war der römische Schutt bis 2 m
tief. Es könnte sich nach dem Profil um eine römische Lehmgrube handeln,
die später zugeschwemmt wurde.
Aalen. Ein großer römischer Grabbau.
Beim Ausheben der Baugrube für das Haus Zeiher im Krähenbühl am
Fuß des Burgstalls 1 km südöstlich vom Kastell stieß man Anfang Juni 1925
auf mehrere behauene Quader bis zu 1,70 m Fänge. Durch die Mitwirkung
der Herren Werkmeister Rupp und Studienrat Zeller sowie das Entgegen-
kommen der Stadtverwaltung wurde dem Fandesamt für Denkmalpflege im
August und September eine Untersuchung der Fundstelle ermöglicht.
Es stellte sich heraus, daß die großen Quader mit einer Ausnahme
nicht mehr in ursprünglicher Fage sich vorfanden. Sie konnten aber wegen
ihrer Größe nicht weit verschleift sein. Auch bezeugten römische Scherben
einen Bau an Ort und Stelle. Der in der Nord wand der Baugrube sitzende
Quader bildete die Südostecke eines aus großen Blöcken bestehenden Funda-
Fundberichte 1926. 8
Frühjahr 1926 wurden hier in der Parzelle 907/5, Bes. Martin Storz, Mauer-
züge festgestellt, auch stammt von hier ein römischer Falzziegel.
Tuttlingen. Beim Ausschachten eines Senklochs im Garten hinter
der Sachs’schen Fabrik im März 1925 wurde in 2,80 bis 3,35 m Tiefe eine
Abb. 68. Rottweil. Römischer Zinnenstein mit Inschrift.
Kulturschicht angetroffen. In ihr lagen Knochen und. Scherben, dabei ein
Bodenstück einer Sigillatabilderschüssel der Form Drag 29. Nach Mitteilung
von Oberlehrer Rebholz und Mühleisen.
III. Jagstkreis.
Aalen. Anfang Juli 1926 wurde quer über den Rücken des Kastells
von SO nach NW eine Wasserleitung verlegt. Der Graben schnitt den rück-
wärtigen Teil des Prätoriums und das südlich anstoßende Offiziersgebäude
etwa parallel zur via principalis. Innerhalb des Kastells ergab der Befund
eine Bestätigung des schon Bekannten. Bin Raum nahe der Westecke des
Prätoriums zeigte einen Estrich. Im Offiziersbau fand sich ein Klumpen
verkohlter Getreidekörner (A 2181), nach freundlicher Bestimmung durch
Bertsch-Ravensburg von Saatgerste (hordeum sativum) mit vereinzelten
Weizenkörnern (Emmer oder Saatweizen). Die Südostmauer des Kastells
war an der aufgedeckten Stelle ganz ausgerissen, der Graben davor deutlich
zu erkennen. Am Südostfuß des Hanges war der römische Schutt bis 2 m
tief. Es könnte sich nach dem Profil um eine römische Lehmgrube handeln,
die später zugeschwemmt wurde.
Aalen. Ein großer römischer Grabbau.
Beim Ausheben der Baugrube für das Haus Zeiher im Krähenbühl am
Fuß des Burgstalls 1 km südöstlich vom Kastell stieß man Anfang Juni 1925
auf mehrere behauene Quader bis zu 1,70 m Fänge. Durch die Mitwirkung
der Herren Werkmeister Rupp und Studienrat Zeller sowie das Entgegen-
kommen der Stadtverwaltung wurde dem Fandesamt für Denkmalpflege im
August und September eine Untersuchung der Fundstelle ermöglicht.
Es stellte sich heraus, daß die großen Quader mit einer Ausnahme
nicht mehr in ursprünglicher Fage sich vorfanden. Sie konnten aber wegen
ihrer Größe nicht weit verschleift sein. Auch bezeugten römische Scherben
einen Bau an Ort und Stelle. Der in der Nord wand der Baugrube sitzende
Quader bildete die Südostecke eines aus großen Blöcken bestehenden Funda-
Fundberichte 1926. 8