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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 3.1926

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P.: Nachtrag. G. Kraft. Die Kultur der Bronzezeit in Süddeutschland
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https://doi.org/10.11588/diglit.43774#0219

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Steinbeile und Steinbeilbruclistücke (z. B. Abb. io) oder einfachsten Bronzeschmuck,
wie mehrfach auf den Tafeln, in natürlicher Größe wiederzugeben. Ganz ungeschickt
ist Abb. 8 zusanimengestellt, wo die Mitte des Feldes leer bleibt und die Töpfchen dicht
an die Randlinie gedrängt sind.
Bei den Uebersiclitskärtchen von Württemberg sind die Lößflächen und Wald-
gebiete durch verschieden gerichtete Schraffur angegeben. Da aber gleich dichte
Schraffuren gewählt wurden, hat das Auge Mühe, die Gebiete zu trennen.
Kraft nennt sein Buch „Die Kultur der Bronzezeit“. Man erwartet demnach,
die gesamte kulturelle Hinterlassenschaft der Bronzezeit behandelt zu finden. Doch
ist auf den 58 Tafeln und 23 Textbildern nicht eine einzige Tanzenspitze oder Gold-
und Bernsteinsclnnuck zu finden und auch im Text sucht man vergeblich danach. Ebenso
sind die Sicheln in einer einzigen Zeile abgetan.
Auffallend ist, daß bei der Adlerbergkultur die bekannten Ringe aus Bein oder
Elfenbein ständig als Tonringe bezeichnet werden.
Ohne näher auf Einzelheiten einzugehen, muß noch gesagt sein, daß man den
Eindruck gewinnt, daß die Arbeit in der rein naturwissenschaftlichen Methode des
Sichtens stecken geblieben ist und die historische Auswertung stark vernachlässigt
wurde. Es fehlt offenbar die nötige Schulung in der Behandlung eines solchen Stoffes
und besonders in der historischen Methode. Daß aber Urgeschichte als Teil der Mensch-
heits- und Kulturgeschichte in erster I<inie eine historische Wissenschaft ist, muß an-
gesichts solcher Werke immer wieder betont werden. P.
 
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