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Drittes büch.
boreer aus einer Erörterung der thessalischen Volksstämme nicht
auszuschliessen sei, lässt bei der oben bereits geäusserten Charak-
teristik seines Bezugs zum thessalischen Apollodienst hinlänglich
sich rechtfertigen. 2Den Magneten vergleichbar, welche durch
apollinische Zehntung Pherä verliessen, ist auch der Hyperboreer
Festzug, vom unfernen Tempe ausgehend, der Verherrlichung
gleichen Dienstes gewidmet, so dass, mancher thrakischen Bei-
mischung unbeschadet, ihre von Tempe nach Delphi und Delos
über achäische Wohnsitze gerichtete Schaar als jenen übrigen
Apollodienern am Pelion verwandt erscheint.
1. 2. ‘Hyperboreer’: § 320. Herd. 4, 32ff. Call. HDel. 287 not. MDor. 1,
267ff. I’Enc. 3, 154811. Abb. Achäer A. 32.
E. THESSALISCH-BÖOTISCHE MINYER.
§ 677. Unter dem dunkeln Namen der Minyer wird ein,
als Abzweigung der Aeoler schon oben bezeichneter, Volksstamin
begriffen, 2 dessen hauptsächlich aus dem böotischen Orchomenos
bekannte Macht zu grösster Berühmtheit durch die von Iolkos
ausgehende Argonautenfahrt gelangt war. 3 Als älteste Helden-
that griechischen Volksverbands, zugleich als erste hellenische
Befehdung Asiens, hat diese Heldenfahrt ihren Unternehmern den
Ruhm gesichert, im Zeitpunkt durchgreifender Ablösung helle-
nischer Stämme von den Pelasgern der Urzeit diesen Fortschritt
zuerst geschichtlich begründet zu haben. 4 Der Minyer Macht
und Grösse geht aus noch erkennbaren Spuren ihrer böotischen
Riesenbaue, wie aus dem gefeierten Glanz ihres Reichthums,
5 noch deutlicher aber aus den Theilnehmern des Argozuges
hervor, deren Heimath von den Umwohnern des Pelion, Magneten
Achäern Lapithen und Phlegyern, über Orchomenos hinaus bis
Korinth reicht und auch die Zukunft Kyrenes in sich schliesst.
1. 2. ‘Minyer’: §57, 2. Buttmann über die Minyä (Berl. Akad. 1820)
im Mythologus 2, 195 ff. KOMüller Orcbomenos und die Minyer, (Breslau 1820),
hauptsächlich S. 259 ff. Vgl. auch Forchhammer Hell. 1, 329 ff. Ghd. griech.
Volksstämme Anm. 25.
Drittes büch.
boreer aus einer Erörterung der thessalischen Volksstämme nicht
auszuschliessen sei, lässt bei der oben bereits geäusserten Charak-
teristik seines Bezugs zum thessalischen Apollodienst hinlänglich
sich rechtfertigen. 2Den Magneten vergleichbar, welche durch
apollinische Zehntung Pherä verliessen, ist auch der Hyperboreer
Festzug, vom unfernen Tempe ausgehend, der Verherrlichung
gleichen Dienstes gewidmet, so dass, mancher thrakischen Bei-
mischung unbeschadet, ihre von Tempe nach Delphi und Delos
über achäische Wohnsitze gerichtete Schaar als jenen übrigen
Apollodienern am Pelion verwandt erscheint.
1. 2. ‘Hyperboreer’: § 320. Herd. 4, 32ff. Call. HDel. 287 not. MDor. 1,
267ff. I’Enc. 3, 154811. Abb. Achäer A. 32.
E. THESSALISCH-BÖOTISCHE MINYER.
§ 677. Unter dem dunkeln Namen der Minyer wird ein,
als Abzweigung der Aeoler schon oben bezeichneter, Volksstamin
begriffen, 2 dessen hauptsächlich aus dem böotischen Orchomenos
bekannte Macht zu grösster Berühmtheit durch die von Iolkos
ausgehende Argonautenfahrt gelangt war. 3 Als älteste Helden-
that griechischen Volksverbands, zugleich als erste hellenische
Befehdung Asiens, hat diese Heldenfahrt ihren Unternehmern den
Ruhm gesichert, im Zeitpunkt durchgreifender Ablösung helle-
nischer Stämme von den Pelasgern der Urzeit diesen Fortschritt
zuerst geschichtlich begründet zu haben. 4 Der Minyer Macht
und Grösse geht aus noch erkennbaren Spuren ihrer böotischen
Riesenbaue, wie aus dem gefeierten Glanz ihres Reichthums,
5 noch deutlicher aber aus den Theilnehmern des Argozuges
hervor, deren Heimath von den Umwohnern des Pelion, Magneten
Achäern Lapithen und Phlegyern, über Orchomenos hinaus bis
Korinth reicht und auch die Zukunft Kyrenes in sich schliesst.
1. 2. ‘Minyer’: §57, 2. Buttmann über die Minyä (Berl. Akad. 1820)
im Mythologus 2, 195 ff. KOMüller Orcbomenos und die Minyer, (Breslau 1820),
hauptsächlich S. 259 ff. Vgl. auch Forchhammer Hell. 1, 329 ff. Ghd. griech.
Volksstämme Anm. 25.