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DRITTES BUCH.
rückweisend, die Gephyräer genannt, deren Spuren inan nach
Tanagra, nach Athen und selbst nach Latium zu verfolgen pflegt.
3. 4. ‘Aegiden und Gephyräer’: Herd. 4, 149. 5, 57. Jo. Lyd. de mens. 3,
21. Rück. Troja 159ff. Ghd. Abh. Achäer Anm. 31.
§751. ‘Noch findet am Schluss dieses Ueberblicks thebi-
scher Sagen ein und der andre rein örtliche Mythos seine Stelle.
Auf Tempelbau und die Bewässerung des Ismenion bezüglich,
wird von Kaanthos berichtet, der an der thebischen Aresquelle
nah beim Ismenion begraben lag. Kaanthos heisst Sohn des
Okeanos und Bruder der Melia, mit welcher Apoll den anstatt des
vorherigen Ladon strömenden Ismenios und den prophetischen
Teneros zeugte. 2 lliebei lässt auch der Angriffe desselben ismeni-
schen Heiligthums durch den Phlegyer Eurymachos 3und anderer-
seits der Bezüge des Herakles zu jenem ismenischen Dienst sich
gedenken.
1. ‘Kaanthos’: P. 9, 10, 5.
2. ‘Eurymachos’ in Theben: Eust. Hom. 933, 14. MOrch. 191. 208.
3. ‘Herakles’ im ismenischen Dienst: MDor. 1, 430; vgl. Orch. 397.
J. ATTISCHE KEKROPIDEN UND IONIER.
§752. ‘Athens Lage auf Fels und Uferland» eröffnete vom
Mittelpunkt seiner Burg aus, in einem von Wind und Wetter
vielbewegten Dunstkreis, 2 einer vielfach gemischten Bevölkerung
ihr mythisches und geschichtliches Dasein. Dieser mannigfachen
Bevölkerung Athens ward bereits früher von uns gedacht und
ist mit besonderer Nachweisung ihrer allmählich verschmolzenen
Elemente hier wiederum zu gedenken. Autochthonische Kranaer,
altionische Kekropiden, erechtheische Athener und jüngere Ionier
gelten im Alterthum, durch Kranaos Kekrops Erechtheus und Ion
vertreten, für die vier nach einander mächtig gewordenen Urstämme
Athens, 3 denen auch eine vierfache politische Eintheilung und
vierfaches Götterwesen, nemlich der Gottheiten Zeus Athena
Poseidon und Hephästos, zur Seite geht. 4 Der ionische Apollo
sowohl als der thrakische Dionysos fällt später; wohl aber.ge-
DRITTES BUCH.
rückweisend, die Gephyräer genannt, deren Spuren inan nach
Tanagra, nach Athen und selbst nach Latium zu verfolgen pflegt.
3. 4. ‘Aegiden und Gephyräer’: Herd. 4, 149. 5, 57. Jo. Lyd. de mens. 3,
21. Rück. Troja 159ff. Ghd. Abh. Achäer Anm. 31.
§751. ‘Noch findet am Schluss dieses Ueberblicks thebi-
scher Sagen ein und der andre rein örtliche Mythos seine Stelle.
Auf Tempelbau und die Bewässerung des Ismenion bezüglich,
wird von Kaanthos berichtet, der an der thebischen Aresquelle
nah beim Ismenion begraben lag. Kaanthos heisst Sohn des
Okeanos und Bruder der Melia, mit welcher Apoll den anstatt des
vorherigen Ladon strömenden Ismenios und den prophetischen
Teneros zeugte. 2 lliebei lässt auch der Angriffe desselben ismeni-
schen Heiligthums durch den Phlegyer Eurymachos 3und anderer-
seits der Bezüge des Herakles zu jenem ismenischen Dienst sich
gedenken.
1. ‘Kaanthos’: P. 9, 10, 5.
2. ‘Eurymachos’ in Theben: Eust. Hom. 933, 14. MOrch. 191. 208.
3. ‘Herakles’ im ismenischen Dienst: MDor. 1, 430; vgl. Orch. 397.
J. ATTISCHE KEKROPIDEN UND IONIER.
§752. ‘Athens Lage auf Fels und Uferland» eröffnete vom
Mittelpunkt seiner Burg aus, in einem von Wind und Wetter
vielbewegten Dunstkreis, 2 einer vielfach gemischten Bevölkerung
ihr mythisches und geschichtliches Dasein. Dieser mannigfachen
Bevölkerung Athens ward bereits früher von uns gedacht und
ist mit besonderer Nachweisung ihrer allmählich verschmolzenen
Elemente hier wiederum zu gedenken. Autochthonische Kranaer,
altionische Kekropiden, erechtheische Athener und jüngere Ionier
gelten im Alterthum, durch Kranaos Kekrops Erechtheus und Ion
vertreten, für die vier nach einander mächtig gewordenen Urstämme
Athens, 3 denen auch eine vierfache politische Eintheilung und
vierfaches Götterwesen, nemlich der Gottheiten Zeus Athena
Poseidon und Hephästos, zur Seite geht. 4 Der ionische Apollo
sowohl als der thrakische Dionysos fällt später; wohl aber.ge-