HEROENSAGE. J. MEGARA. TRÖZEN. K. ARGOS. § 787—790. 131
bare Bezug zu seinem Grossvater Poseidon erscheint durch seinen
gedachten Doppelnamen auch priesterlich. 3 Nachdem seine Stief-
mutter Phädra aus gekränkter Liebe zu ihm seinen Untergang,
auf den von Theseus seinem Vater Poseidon geäusserten aus-
drücklichen Wunsch, durch einen vom Meergott gesandten blut-
dürstigen Stier (in Art des kretischen) herbeigeführt hatte, 4 war
auf den Tod des schönen Jünglings auch seine Wiederbelebung,
sei es auf Erden durch Asklepios, unter den Sternen als Fuhr-
mann, oder auch unter den Göttern und Heroen erfolgt, in wel-
cher Geltung der in Trözen gleichfalls wohl bekannte Diomedes
zuerst ihm geopfert haben soll. 5 Seinen räthselhaften Mythos
im Ganzen zu deuten, kommt uns die Erinnerung neptuniscli-
solarischer Meeresopfer zu Hülfe; es mag das in Phaethon und
andern unglücklichen Wagenlenkern mythisch gewordne Bild des
auf und nieder gehenden, mächtigen oder gestörten, Sonnenlaufes
auch in ihm zu suchen sein.
1—5. Ueber ‘Hippolytos’ hauptsächlich die euripideische Tragödie; vgl. Jac.
858. Kl. Aen. 1104. MHdb. § 412, 2. Jahn archäol. Beitr. 300 ff. LSchinidt, Ar-
chäol. Ztg. 3, 6511. und Rh. Mus. 1850. 52ff. Wk. kl. Sehr. 1, 46.6. Pr. Myth.
2, 201 ff.
K. ARGIV1SCHE DANAER UND AEOLER.
§ 790. 1 Vom nordgriechischen Festland wenden wir uns
zu dem, allen südwärts strebenden Völkerschaaren Griechenlands
von ältester Zeit her als Ziel und Sammelplatz willkommen ge-
wesenen, Peloponnes, 2 und haben zuerst in der geöffnetsten
Bucht seiner östlichen Küste der von pelasgischer Ackerung be-
nannten, vom Inachos durchslrömten Landschaft zu nahn, 3deren
uralter Hauptsitz Argos eine nicht minder als es in Kreta und
Attika uns kund ward mannigfaltige, aus griechischen sowohl als
barbarischen Grundelementen gemischte, Bevölkerung, von Pe-
lasgern und Ioniern, achäisclien Danaern und überseeischen Ver-
wandten derselben, von Aeolern Pelopiden und Doriern, in sich
nachweisen lässt.
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bare Bezug zu seinem Grossvater Poseidon erscheint durch seinen
gedachten Doppelnamen auch priesterlich. 3 Nachdem seine Stief-
mutter Phädra aus gekränkter Liebe zu ihm seinen Untergang,
auf den von Theseus seinem Vater Poseidon geäusserten aus-
drücklichen Wunsch, durch einen vom Meergott gesandten blut-
dürstigen Stier (in Art des kretischen) herbeigeführt hatte, 4 war
auf den Tod des schönen Jünglings auch seine Wiederbelebung,
sei es auf Erden durch Asklepios, unter den Sternen als Fuhr-
mann, oder auch unter den Göttern und Heroen erfolgt, in wel-
cher Geltung der in Trözen gleichfalls wohl bekannte Diomedes
zuerst ihm geopfert haben soll. 5 Seinen räthselhaften Mythos
im Ganzen zu deuten, kommt uns die Erinnerung neptuniscli-
solarischer Meeresopfer zu Hülfe; es mag das in Phaethon und
andern unglücklichen Wagenlenkern mythisch gewordne Bild des
auf und nieder gehenden, mächtigen oder gestörten, Sonnenlaufes
auch in ihm zu suchen sein.
1—5. Ueber ‘Hippolytos’ hauptsächlich die euripideische Tragödie; vgl. Jac.
858. Kl. Aen. 1104. MHdb. § 412, 2. Jahn archäol. Beitr. 300 ff. LSchinidt, Ar-
chäol. Ztg. 3, 6511. und Rh. Mus. 1850. 52ff. Wk. kl. Sehr. 1, 46.6. Pr. Myth.
2, 201 ff.
K. ARGIV1SCHE DANAER UND AEOLER.
§ 790. 1 Vom nordgriechischen Festland wenden wir uns
zu dem, allen südwärts strebenden Völkerschaaren Griechenlands
von ältester Zeit her als Ziel und Sammelplatz willkommen ge-
wesenen, Peloponnes, 2 und haben zuerst in der geöffnetsten
Bucht seiner östlichen Küste der von pelasgischer Ackerung be-
nannten, vom Inachos durchslrömten Landschaft zu nahn, 3deren
uralter Hauptsitz Argos eine nicht minder als es in Kreta und
Attika uns kund ward mannigfaltige, aus griechischen sowohl als
barbarischen Grundelementen gemischte, Bevölkerung, von Pe-
lasgern und Ioniern, achäisclien Danaern und überseeischen Ver-
wandten derselben, von Aeolern Pelopiden und Doriern, in sich
nachweisen lässt.
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