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DRITTES BÜCH.
Land benannte Niederung, welche Athamas, angeblich ausser-
halb Böotiens, dort anbaut, 6 soll er mit einer dritten Gemahlin
bewohnt haben, deren Name Themisto als wiedergewonnene
Naturordnung den Ausdrücken von Regenwolke (Nephele) und
Ausdörrung (Ino) vermittelnd sich anschliesst. Eine Tochter
gesicherten Höhenbodens, des Hypseus, gebiert sie dem Athamas
vier, von weissem oder rothein, binsig feuchtem oder starrerem
Boden benannte Söhne, Leukon Erythrios Schöneus und Ptoos.
1—3. ‘Athamas’: oben § 683.
4. ‘Bewässerungsmythen’: § 688. Fchli. 168 ff. 281 ff. (7tQOßcnmv
5. ‘Athamantisches Land’ (§ 686&) sucht Athamas, aus Orchomenos
vertrieben (Apd. 1,9, 2; nemlich irrend, u).p, und fliehend, sobald sein Land
trocknet Forchh. 284) im a) thessalischen ‘AIos’ (Stcph.), dem vermuthüchcn
Ursitz der Athamantiden, oder 6) zunächst, dem symbolischen Sinn der Sage
entsprechender, im höher gelegenen Nachbarland am kopaischen See zu ‘Akrä-
pliion’ (P. 9, 34, 4, 24, 1. Steph. Üzp.), wo nicht wie an seinem früheren
Wohnsitz Poseidon, sondern Athena, die Göttin reiner Bergluft, ihre Verehrer
hat (Forchh. 172).
6. Als ‘Söhne von Themisto’ (Forchh. 290ff.) galten Sphingios und
Orchomenos (Hygin. 1), Phrixos und Helle (Sch. Ap. 2, 1144), Porphyrion
und Tlthonos (Ilygin. 1), vorzüglich aber Leukon, der weisse Boden (Forchh.
188); in Bezug auf ihn lässt Themisto, die sonst Recht und Ordnung, Wachs-
tlium und Saat (Forchh. 285 ff.) ist, allerdings auch als Verdampfung (Forchh.
281 ff.) sich fassen.
§ 702. In Orchomenos selbst kamen, nach dem Geschlechte
des Athamas, Nachkommen des Sisyplios und seiner Söhne
Thersandros und Haimos zur Ilerschaft; von Thersandros waren
Haliartos und Koronos, von Haimos goldbenannte Töchter Chryse
und Chrysogeneia erzeugt, deren Sprösslinge Phlegyas Chryses
und Minyas heissen. 2 Ihnen voran geht Eteokles, des ersten
Landesbewohners, ‘Uferland’ Andreus’, Sohn von Leukons des weis-
sen Bodens Tochter, der von Ross oder Welle benannten Euhippe;
als Gründer des Charitendienstes und blühenden Wachsthums
gefeiert, lässt er die Segnungen goldenen Regens und son-
niger Reife dem Land zurück, denen Philammon ‘Sandlieb’,
Apollons mit der Sehneenymphe Chione erzeugter Sohn, schwer
widersteht. 3 Nach Eteokles herschte, von Ares und Chryse er-
DRITTES BÜCH.
Land benannte Niederung, welche Athamas, angeblich ausser-
halb Böotiens, dort anbaut, 6 soll er mit einer dritten Gemahlin
bewohnt haben, deren Name Themisto als wiedergewonnene
Naturordnung den Ausdrücken von Regenwolke (Nephele) und
Ausdörrung (Ino) vermittelnd sich anschliesst. Eine Tochter
gesicherten Höhenbodens, des Hypseus, gebiert sie dem Athamas
vier, von weissem oder rothein, binsig feuchtem oder starrerem
Boden benannte Söhne, Leukon Erythrios Schöneus und Ptoos.
1—3. ‘Athamas’: oben § 683.
4. ‘Bewässerungsmythen’: § 688. Fchli. 168 ff. 281 ff. (7tQOßcnmv
5. ‘Athamantisches Land’ (§ 686&) sucht Athamas, aus Orchomenos
vertrieben (Apd. 1,9, 2; nemlich irrend, u).p, und fliehend, sobald sein Land
trocknet Forchh. 284) im a) thessalischen ‘AIos’ (Stcph.), dem vermuthüchcn
Ursitz der Athamantiden, oder 6) zunächst, dem symbolischen Sinn der Sage
entsprechender, im höher gelegenen Nachbarland am kopaischen See zu ‘Akrä-
pliion’ (P. 9, 34, 4, 24, 1. Steph. Üzp.), wo nicht wie an seinem früheren
Wohnsitz Poseidon, sondern Athena, die Göttin reiner Bergluft, ihre Verehrer
hat (Forchh. 172).
6. Als ‘Söhne von Themisto’ (Forchh. 290ff.) galten Sphingios und
Orchomenos (Hygin. 1), Phrixos und Helle (Sch. Ap. 2, 1144), Porphyrion
und Tlthonos (Ilygin. 1), vorzüglich aber Leukon, der weisse Boden (Forchh.
188); in Bezug auf ihn lässt Themisto, die sonst Recht und Ordnung, Wachs-
tlium und Saat (Forchh. 285 ff.) ist, allerdings auch als Verdampfung (Forchh.
281 ff.) sich fassen.
§ 702. In Orchomenos selbst kamen, nach dem Geschlechte
des Athamas, Nachkommen des Sisyplios und seiner Söhne
Thersandros und Haimos zur Ilerschaft; von Thersandros waren
Haliartos und Koronos, von Haimos goldbenannte Töchter Chryse
und Chrysogeneia erzeugt, deren Sprösslinge Phlegyas Chryses
und Minyas heissen. 2 Ihnen voran geht Eteokles, des ersten
Landesbewohners, ‘Uferland’ Andreus’, Sohn von Leukons des weis-
sen Bodens Tochter, der von Ross oder Welle benannten Euhippe;
als Gründer des Charitendienstes und blühenden Wachsthums
gefeiert, lässt er die Segnungen goldenen Regens und son-
niger Reife dem Land zurück, denen Philammon ‘Sandlieb’,
Apollons mit der Sehneenymphe Chione erzeugter Sohn, schwer
widersteht. 3 Nach Eteokles herschte, von Ares und Chryse er-