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Als Nachtrag erwähnen wir noch einer Mctallvcrdindung —
siehe hie Kupferlegirnng, in welcher Platins ein ansehnlicher
Bestandthcil bilvet; es ist Coopers Spiegel metall.
Endlich bedient inan sich in der Technik des Amalgams von
1 Zinn, 1 Zink und 2 Quecksilber oder von l Zinn, 2 Zink
und 37,-6 Quecksilber für Electrisirmasckinen; sodann
zum Einsprißen anatomischer Prävarate: 7 Zinn, 4 Blei,
12 Wismutb und 20 Quecksilber; zur Plombagc boblerZäbne
eines Amalgams von reinem Gold, Silber oder Platins mit
Quecksilber.
Alle in dieser Abhandlung nicht genannten Metalle wer-
den als solche bis letzt in der Technik noch nicht angewendet;
dagegen sind ihre Orvde, sowie die der angeführten Metalle in
Künsten und Gewerben gebräuchlich , und sollen dieselben zu be-
treffendem Gebrauche bei anderer Gelegenheit besprochen werden.

Dammarflrnif), neueste Bereitung und
Anwendung desselben.
(Von Wllh. Münze! in Mapen.)
Herr Z. Miller hat im Gewcrbeblatt aus Würt-
temberg, Jahrgang 1853, S. 75 ein Verfahren bekannt
gemacht, Dammarfirniß zu bereiten, so wie Mittel an-
gegeben, die diesem Firnisse gewöhnlich anhaftenden Feh-
ler bei seiner Bereitung zu vermeiden. Meine Erfahrun-
gen und Ansichten weichen von den scinigen in mehreren
Punkten ab, und finde ich auch seine Bercitnngswcise im
Ganzen genommen etwas mangclbaft. — Das Dammar-
harz ist ein hellgelbes, weiches, in Terpentinöl leichtlös-
liches Harz, das mit diesem Ocle einen Firniß gibt, der
zwar schnell abtrocknct, aber nur sehr schwer völlig aus-
trocknet. Von den meisten Fabrikanten wird dieser Fir-
niß auf kaltem Wege oder bei einer nur mäßig erhöh-
ten Temperatur bereitet, derselbe hat jedoch, auf diese
Weise gewonnen, den Fehler, ein sehr trübes, schlech-
tes Aussehen zu besitzen, sehr langsam vollkommen aus-
zutrockncn, und endlich ausgetrocknct, als zu spröde,
leicht wieder in Pnlvergestalt abzuspringcn, deßgleicheu
bei der Berührung mit der warmen Hand zn erweichen
und zu kleben. Alle diese Eigenschaften sind nichts weni-
ger als empfehlend und ist daher erklärlich, warum der
Dammarfiruiß so ziemlich außer Gebrauch gekommen.
Herr Miller gibt als Ursache aller dieser Uebel-
stäudc, besonders des Weickwcrdcns und Klebens, eine
unvollständige Auslösung und Verbindung des Harzes mit
dem Lösungsmittel an und lehrt an der eben bezeichneten
Stelle, wie diesen Uebclftänden am besten zu begegnen
sei. Ich will hier nicht mit ihm rechten, aber seine An-
sichten scheinen mir nicht die richtigen zu sein. In mei-

ner Firnißfabrik wird seit einigen Jahren Dammarfirniß
ohne alle Farbe bereitet, derselbe trocknet schnell aus,
besitzt einen hohen Glanz, springt nicht ab, ist nicht
klebrig und zeigt überhaupt keinen der oben genannten
Fehler.
Ick will nun in der Kürze meine gemachten Be-
merkungen zu rechtfertigen suchen und die Bereitungsart,
welche ich seither befolge, angeben.
Löst man Dammarharz in kaltem Terpentinöl auf,
so erhält man einen milchigweißen trüben Firniß, diese
Trübung rührt jedoch nickst von der unvollständigen Auf-
lösung, sondern vielmehr von der dem Harze anhängen-
dcn Feuchtigkeit her; diese Feuchtigkeit, so wie das
in dem Innern des Harzes, besonders der weißen, un-
durchsichtigen Stücke cingeschlossciic Wasser tbeilen dem
Firnisse alle die oben genannten Fehler und Mängel
mit, indem bei kalter Bereitung desselben dieses Wasser
im fein verthcilten Zustande darin bleibt. Wird nun ein
solcher Firniß aufgestricben, so kann das, wenn auch in
noch so geringer Menge, darin enthaltene Wasser weder
verdunsten, noch auch in den überstrichcncn Gegenstand
eindringen, und so verursachen diese Wasserbläschen auf
der Oberfläche des Firnisses ein raubes, mattes Ansehen
und kann in Folge dieser zwischcngelagertcn Wasserthetl-
chen der Firniß nie einen wirklich glasartigen Ueberzug
bilden. Bei jedem Tempcratnrwcchsel werden diese Thcil-
chen sich bald ansdchnen, bald zusammcnzichen, bis zuletzt
bei ^öfterer Wiederholung oder in Folge starker Tempe-
raturerhöhung die Firnißschicht zerplatzt oder zerbröckelt
und als staubartiges schuppiges Pulver abfällt. Um die-
sem Uebelstande gründlich vorznbeugcn, muß das dem
Harze anhaftende Wasser gänzlich beseitigt werden. Dieß
geschieht am besten und erfolgreichsten durch das Kochen
des Harzes mit dem Terpentinöl in einem offenen Ge-
fäße, indem in diesem Falle das in dem Harze einge-
schlossene Wasser noch unter dem Siedepunkte des Oels
Dampfgestalt annimmt und entweicht. Als Beleg dieser
meiner Ansicht dient, daß man ebenso gut seinen Zweck
erreicht, wenn man das Harz vor seiner Auflösung in
einem Trockenofen scharf anstrocknet und dann sofort in
kaltem Terpentinöl auflöst; man erhält dann, falls das
Harz gehörig ausgetrocknct war, einen ganz klaren, hell
durchsichtigen Firniß, der alle Eigenschaften eines guten
Firnisses besitzt, indeß ist diese Bereitung im Große»,
schon der Umständlichkeit halber, nicht wohl auszuführen
und zu empfehlen. — Setzt mau einem vollkommen klaren,
 
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