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Gewerbeblatt

für ven
Schwarzwald.

(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Zustellungsgebühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Sveditionsgebübr der Großh.
Postanstalten 9 kr.. Zustellungsgebühr 20 kr. Bestellungen werden in Furtwangen bei der Uhrenmacherschule oder bei der dorti-
gen Großh. Posterpedition, auswärts bei allen Postbehördcn und Buchhandlungen entgegengenonimen.)

Hl. Jahrgang.


13.

Furtwangen, den 48. Juni 1834.

Schwarzwälder Normal - Gewichtuhren.
(Fortsetzung.)
Beschreibung der Tafel VIII.
Auf dieser Tafel befindet sich links unten die vordere
Ansicht der kleinen in Messing gcspindelten 8 Tag-Nor-
maluhr, in der Mitte die Seitenansicht und rechts der
Durchschnitt durch das Gestell derselben.
In der Seitenansicht sind die Räder des Gangwer-
kes der Deutlichkeit wegen Weggelaffen, dagegen das
Zeigerwerk vollständig gezeichnet. Die Räder sind mit
denselben Buchstaben bezeichnet, welche ihnen in der
Tabelle des Gewerbeblattes Nr. 8 vom laufenden Jahre
vorgesetzt sind. Die mit p bezeichneten gestrichelten Kreise
geben den inner» Umfang der Kettenräder an.
Links oben über der vorderen Ansicht der Uhr ist
ein Datumwerk, wie sie in der Franche-Comto für die
dort angcfertigtcn Uhren mit eisernem Gestell ausgeführt
werden, gezeichnet. Es ist auch zur Anwendung bei
Schwarzwälder Uhren zu empfehlen »nd entspricht sei-
nem Zweck in folgender Art:
Das Rad g sitzt mit Reibung auf dem Zeigerrohr
des Stundenradcs und macht also mit diesem in 24
Stunden oder einem Tage 2 Umdrehungen.
Es hat 36 Zähne und greift in das Rad r mit 72
Zähnen, welches sich also in einem Tage x 2 —
Imal herumdrcht. Dieses Rad r trägt auf einem seiner
Arme einen Stift t und schiebt vermittelst dessen das
Datumrad 8 mit 31 Zäbncn bei je einer Umdrcbung
um einen Zahn weiter, so das; dieses in 31 Tagen ge-
nau eine Umdrehung macht.
Die Feder u mit der Rolle v hat den Zweck, das
Datumrad an willkührlichcn Drehungen zu verhin-
dern.

Maschine zum Ausbohren der Kettenräder für
liegende Ketten.
Diese Maschine wurde in Großh. Uhrenmacherschule
construirt und ist bisher mit Vortheil bei Anfertigung
der Kettenräder für liegende Ketten verwendet worden.
Sie ist auf Tafel VIII rechts vom Datumwerk in hal-
ber natürlicher Große in zwei Ansichten gezeichnet. Die
zwei neben derselben angegebenen Maßstäbe beziehen sich
darauf. Ihre Construction ist folgende:
Die Spindel läuft in den beiden Lagern k; sie
trägt auf ihrem rechten Ende die Thcilschcibe L, an
ihrem linken ist sie ausgebohrt, um die für die Ketten-
räder von verschiedener Große nöthigcn Aufsätze aufzu-
nehmen. In der Zeichnung ist ein solcher Aufsatz ange-
dcutet und durch die Buchstaben WVV bezeichnet; er wird
vermittelst der Schraube b in der Aushöhlung der Spin-
del festgehalten, trägt die Rolle o und ci wie auch die
Scheibe o und endigt in einem Schraubengewind, zu
welchem Z die Schraubenmutter ist. Die Rolle k ist an
den Aufsatz angedreht; die messingene Rolle o, auf dem-
selben fcstgenictet, trägt drei Schrauben !i (von welchen
jedoch in der Zeichnung nur zwei zu sehen sind), deren
Spitzen auf der linken Fläche der Rolle v nur um We-
niges vorstehen.
Die Rolle <1 befindet sich hier an der Stelle des
Kettenrades und läßt sich, so lange sie nicht durch die
Scheibe 6 nnd die Schraubenmutter » gegen die Spitzen
der drei Schrauben st gedrückt wird, auf dem Aufsatze
drcben. Die Scheibe e, in welche ein Gewind einge-
schnitten ist, wird so fest gegen die Rolle <1 (das Ket-
tenrad) geschraubt, daß die Spitzen der drei Schrauben
li in das Kettenrad eindringcn und dasselbe fcsthalten,
worauf auch die Schraubenmutter K fest angezogen wird.
Ohne die Scheibe e ließe sich das Festhalten des
 
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