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Gew erbe blatt

für den
Schwarzwald.
(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Zukellnngsgebühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Sveditionsgebühr der Großh.
Postanstalten 9 kr., Iustellungsgebühr 20 kr. Bestellungen werden in Furtwangen bei der Uhrenmacherschule oder bei der dorti-
gen Großh. Postcrvedition, auswärts bei allen Postbehörden und Buchhandlungen entgegeiigenommen.)

IV. Jahrgang.

lV°- 6.

Furtwangen, den 23. März 1833.

Die Wandukren-Fabrik zu Karlsfeld im
sächsischen .Obererzgebirge
(Ans der deutschen Gewerbezeitung 1852.)
Die Begründung dieser Fabrik ist hauptsächlich ei-
nem Hülferufe im Jahre 1828, wo große Roth unter
den vielen Armen dieses Orts wegen Arbeitslosigkeit und
theurem Brode war, zuzuschreiben.
Unter den edlen Gebern, die damals jenen Armen
reichliche Spenden zukommen ließen, befand sich, außer
mehrcrn Gliedern unseres höchstverehrten Königshauses,
namentlich der Kammerrath Anger auf Schloß Eythra,
der sich mit dem Unterzeichneten und den damaligen
Gerichten des Orts dahin verständigte, dem armen Orte
durch Begründung eines neuen Gewerbzwciges Hülfe zu
gewähren.
Dieser Ehrenmann stellte eine Summe von 300
Thlrn. zur Errichtung einer Fabrik Schwarzwälder
Wanduhren verfügbar. Das Unternehmen trat bald in's
Leben, vermochte sich anfänglich aus Mangel an hin-
reichenden Mitteln und genügsamen Arbeitskräften nicht,
recht gedeihlich fortzubewegen. Es trat daher bekanntlich
zur Beschaffung der ersteren ein Actienverein zusammen.
Zur Vermehrung der letzteren beschloß bald nachher der
Uhrcnfabrikant Dotter in Fricdrichsstadt-Dresden, mit
seinen Fabrikarbeitern dem Vereine sich anzuschlicßcn,
und es nahm darauf derselbe die Stelle eines Werk-
führers bei der Fabrik an, die er auch jetzt noch be-
kleidet.
Aber auch hier schienen in den darauf folgenden
wiederholten Nothstandsjahren und in der damit ver-
bundenen Stockung fast aller Gewerbe der guten Sache
Neue unvorhergesehene Schwierigkeiten entgegcnzutreten.
Doch auch diese hat die Beharrlichkeit und das Ver-

trauen der Aktionäre, wie des Werkmeisters Tüchtigkeit
und Fleiß so überwunden, daß der unterzeichnete Ver-
waltungsausschuß aus den Resultaten der den zuletzt
abgehobenen Generalversammlungen in dem Jahre 1849
und am 31. Oktober 1851 vorgelegtcn Rechenschaftsbe-
richte das Nachstehende öffentlich mitzutheilen sich im
Stande befindet. Es würden diese Mittheilungen schon
früher erfolgt sein, wenn nicht thcils die längere Ab-
wesenheit des Vorstandes, theils aber auch der Wunsch,
die Resultate der mehrern Vervollkommnung eines neuen
Fabrikartikcls, der Stutzuhren, gewidmeten Bemü-
hungen mit vorlegen zu können, eine Verspätung ver-
anlaßt hätte, welche die verehrten Herren Aktionäre mit
jener Veranlassung geneigtest entschuldigen wollen.
Auf der Tagesordnung der letzten Generalversamm-
lung stand die Vertagung des Rechenschaftsberichts mit
der auf die beiden Rechnungsjahre vom 1. Juni 1849
bis 31. Mai 1851 abgelegten Rechnungen und der
Vermögensübersicht.
Die Beschlußfassung über die Frage, ob nicht auf
das laufende Jahr den Aktionärs Dividenden gezahlt,
oder wenn dieses für nachtheilig gehalten werden möchte,
einige Aktien ausgeloost werden sollen, und die Wahl
mehrerer Ausschußmitglieder.
Nach dem Rechenschaftsberichte und den ihm zu
Grunde gelegten Nachweisungen sind von der Fabrik in
den lctztverfloffcnen zwei Jahren sehr gute Geschäfte ge-
macht worden. Am Deutlichsten ergab sich dieß aus einer
Vergleichung des Abschlusses vom 31. Mat 1849 mit
dem letztjährigen, die sich in der Hauptsache auf folgende
Momente reducircn läßt.
Es betrug 1849. 1851.
die Zahl der auf dem La-
ger befindlichen Uhren 3631 Stück. 1303 Stück.
 
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