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Gew erbe blatt
für vm
Schwarzwald.

(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ahne Zustellungsgebühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Speditionsgebühr der Großh
Postanstalten st kr., Zustellnngsgebühr 20 kr. Bestellungen werden in Furtwangen bei der Ührenmachcrschule oder bei der dorti-
gen Großh. Postervedttion, auswärts bei allen Postbehörden und Buchhandlungen entgegcngenommen.)

IV. Jahrgang. ^ 0 9 Fnrtwangen, -en 6. Mai 1833.

Schwarzwälder Normal -Zugfedernuhren
(Fortsetzung.)
Beschreibung der beiliegende» Zeichnung. (Taf. X.)
Die obere Hälfte dieser Tafel zeigt das 3 Völlige
viereckige, die untere das 4zöllige viereckige 14 Tagwerk.
Beide Uhren sind nach französischer Art construirt und
jede in vier Ansichten gezeichnet.
Die einzelnen Thkile sind mit jenen Buchstaben be-
zeichnet, welche ihren Namen in den ihre Größcnver-
hältnissc enthaltenden Tabellen unseres Gewcrbcblattes
Nr. 26 vom v. A. und Nr. 8 vom l. Z. vorgesetzt sind.
Um Uebrigen gilt das mit Nr. 1 unseres Blattes
für Tafel IX Gesagte auch hier.
(Fortsetzung folgt.)

Hyalophanie.
(Von Herrn Professor Rein sch in München.)
Die neueren Fortschritte der Physik und Chemie
gaben mehrfache Veranlassung zur Verbesserung bereits
bestehender Verfahrungswcisen und zur Auffindung und
Hervorbringung neuer nützlicher, zweckmäßiger Kunst-
und Industrie-Erzeugnisse.
Insbesondere aber bildeten die vielfachen Forschungen
und deren Resultate über die Natur des Lichtes, Zerle-
gung der Lichtstrahlen, Beugung und Interferenz der-
selben, für die nachstehend näher erörterte Hyalophanic
die hauptsächlichste Grundlage.
Dieselbe ist nun, wie aus der Bezeichnung hervor-
geht, die Methode, Kunst- und Industrie-Erzeugnisse
hervorzubringen, bei welcher die Refraktion, Reflexion
und Beugung des Lichtes benützt, und wie folgt, durch
entsprechende und zweckdienliche Mittel hcrvorgerufen,
und in Anwendung gebracht werden.

I. Technische Benützung.
Zm Allgemeinen dient dieselbe in artistischer und
industrieller Beziehung als vorzügliches arckiitektonisch-
decoratives Mittel für Wand- und Plafond-Bekleidung,
ferner für kirchliche Attribute, Altäre, Kanzeln, Kapel-
len re.; ferner als zweckmäßiges Veredlungsmittel für
alle Arten von Meubeln, und Ersatzmittel für Mosaik,
Marqueterie, Ebenistique re., außerdem noch für spcciel-
lcre Anwendung in Theatern, Salons, Kabineten w.
und zur Hervorbringung von Malereien, in welchen die
schönsten Beleuchtungs-Momente der natürlichen Licht-
wirkungen auf das Täuschendste hargestellt, und selbst
als Gegensatz von Glasmalereien in Räumen benützt
werden können, in welchen deren schönste Wirkung durch
reflectirtcs Licht beabsichtigt wird.
Mittelst nachstehender Verfahrungswcisen vermag
man auch noch ein ganz anderes entsprechendes Surrogat
für die bekannten und so sehr beliebten englischen und
französischen Perlmutter-Malereien auf viel billigerem
Wege zu schaffen.
II. Material und Mittel.
Die Mittel, welche als Oberfläche, Farbenträgcr,
und zur Befestigung irgend einer gegebenen Zeichnung,
Malerei oder Gestalt, behufs Herstellung der Hyalo-
phanie dienen, bestehen aus Glas, Horn, russischem
Glimmer, transparenten Geweben, thierischen Mem-
branen, Metall, Gelatin und Collodien-Folien.
Als Reflexionsmittcl für industrielle Zwecke werden
die genannten Folien und für höhere künstlerische An-
wendung Gold, Platin, Kupfer- nnd Silber-Lüster,
auch das Plague benützt.
III. Praktische Anleitung.
Um genannte Gebilde darzuftellen, muß irgend ein
 
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