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aufgezogenen Zustand jener eines Gewichtes von etwa
11V, Pfund.
Die ganze Uhr, mit Ausnahme der Grundplatine,
Glocke (Feder) und Zeiger wiegt 2 Pfund 22 Loth.
Oercchnung des Uhrwerkes.
u) Gangwerk. Das große Bodenrad dreht sich
mit den, auf seiner Welle sitzenden Minntenrad in 1
Stunde 1 mal herum; daher das Federhausrad in 8
Tagen 2 X 1'2 x 8 X -- 4'/, mal.
Das Steigrad macht in 1 Stunde X^ — 120
Umdrehungen, daher das Pendel — 2 x 36 x 120
— 8640 Schwingungen, welchen nach der in Nr. 6
unseres Gcwerbeblattcs vom Jahr 1853 auf Seite 23
enthaltenen Tafel ein mathematisches Pendel von der
Länge — 173 Mm. 5" 7'" 6"" badisch entspricht.
Die wirkliche Pcndellänge (vom Drehpunkt bis zum
Mittelpunkt der Pendcllinse gemessen) ist 6" 2"^.
d) Schlagwerk. Das kleine Beisatzrad muß sich,
weil auf seiner verlängerten Welle das Stunden- oder
Schlvßrad sitzt, in 12 Stunden 1 mal herumdrehen,
folglich das Federhausrad in 8 Tagen — ?
— 3Vz mal.
Für 1 Schlag macht der Windfang Vi» X
? Ö7 x"? 04 Umdrehungen.
(Fortsetzung folgt)
Beschreibung eines Verfahrens Zink, Zinn,
Blei, Eisen, Stahl zu verkupfern, zu ver-
golden, versilbern oder zu bronziren.
Nach ursprünglicher Anleitung der Professoren Balard und
Usigli 0 an der Sorbonne zu Paris, im September 1842
praktisch ausgeführt von Georg Hossauer in Berlin.
Zur Erleichterung einer vollständigen Reinigung der
Oberfläche des Gegenstandes von Zink, welcher verkupfert
werden soll, und wenn derselbe alt und stark orydirt
oder fettig ist, habe ich nach verschiedenen Versuchen bei
meiner Praxis gefunden, daß eine Auflösung von 10
bis 15 Theilen Aetzkali in 100 Theilcn abgekochtcm
Regcnwaffer genügt, wenn der Gegenstand nicht einzelne,
grobe, aus den Poren des mangelhaften Gusses ent-
standene Zinkoxydflecke enthält. Solche Stellen werden
vor der allgemeinen Reinigung erst aufgcweicht, mit
Sand, Holzspan, oder nach Beschaffenheit mit Riffel,
hinterher mit Bimsstein oder Kohle behandelt oder selbst
verkochet, je nachdem der Gegenstand mehr oder weniger
grob gearbeitet oder künstlerisch ciselirt und ausgeführt
ist, beseitigt, damit der ganze Körper der einzelnen
Stellen wegen nicht zu lange in der Lauge bleiben muß.
Ist der Gegenstand so nach Umständen vorbereitet,
so hänge ich ihn in die Lauge an den Kupferpol der
galvanischen Elemente; mit dem Zinkpole verbinde ich
ein hartes Kupfer- oder Messingblech von entsprechender
Länge und Stärke im Verhältniß des Stückes, welches
verkupfert werden soll. Diesem angemessen müssen auch
mehr oder weniger Elemente eingerichtet sein, und be-
sonders danach gesehen werden, daß nicht ein zu starker
galvanischer Strom den Zinkkörpcr durchströmt, weil
sonst die Auflösung des Zinks auf der Oberfläche beför-
dert und dadurch die feine Arbeit abgestumpft wird.
Denn es darf nur sehr wenig experimentirt werden, daß
das Unreine sich mittelst geringer Elektricität ab- oder
auflöst und die Oberfläche metallfrisch wird, was sehr
bald geschieht, wenn der galvanische Strom wiederum
nicht zu schwach ist. Sicht man, daß die Unreinigkeit
auf der Fläche sich löst, so nimmt man das Stück aus
der Lauge und überbürstet es auf Flächen, in Vertie-
fungen und Falten mit harten Pinseln, und man wird
eine frische Mctallflächc nach wiederholtem Abspülen in
frischem Wasser hergestellt haben. Um sicher zu sein,
daß die Oberfläche recht frisch werde, uird sich mit dem
Kupfer vollständig legire, wobei auch die ganz feinen,
dem Auge unsichtbaren Poren, welche beim Guß Vor-
kommen, mit verwachsen und das Kupfer sich nicht bloß
anlegc, hänge ich das Stück Arbeit nochmals eine kurze
Zeit in die Lauge, um etwaige Stellen, welche zufällig
beim Reinigen mit den Fingern berührt sein könnten,
wieder frisch zu machen.
Bei frisch gegossenen, neu fertig gewordenen Arbei-
ten von Zink, Zinn oder Blei, die nicht lange Zeit
gestanden haben, genügt cs, wenn sie nur eine halbe
Stunde in die Lauge gelegt werden; man kann sie auch
mit scharfer Lauge (Aetzkali) bestreichen und kurze Zeit
stehen lassen, dann aber mit fein gesiebtem Saude über-
bürsten und wiederholt in frischem Wasser abspülen.
Bei dieser, wie bei der vorhergehenden Manipulation
muß möglichst vermieden werden, die Gegenstände mit
trockenen bloßen Händen anzufassen, man muß sie viel-
mehr mit nassen reinen Händen, oder besser mit nassen
reinen leinenen Lappen handhaben; denn wo mit trockc-
aufgezogenen Zustand jener eines Gewichtes von etwa
11V, Pfund.
Die ganze Uhr, mit Ausnahme der Grundplatine,
Glocke (Feder) und Zeiger wiegt 2 Pfund 22 Loth.
Oercchnung des Uhrwerkes.
u) Gangwerk. Das große Bodenrad dreht sich
mit den, auf seiner Welle sitzenden Minntenrad in 1
Stunde 1 mal herum; daher das Federhausrad in 8
Tagen 2 X 1'2 x 8 X -- 4'/, mal.
Das Steigrad macht in 1 Stunde X^ — 120
Umdrehungen, daher das Pendel — 2 x 36 x 120
— 8640 Schwingungen, welchen nach der in Nr. 6
unseres Gcwerbeblattcs vom Jahr 1853 auf Seite 23
enthaltenen Tafel ein mathematisches Pendel von der
Länge — 173 Mm. 5" 7'" 6"" badisch entspricht.
Die wirkliche Pcndellänge (vom Drehpunkt bis zum
Mittelpunkt der Pendcllinse gemessen) ist 6" 2"^.
d) Schlagwerk. Das kleine Beisatzrad muß sich,
weil auf seiner verlängerten Welle das Stunden- oder
Schlvßrad sitzt, in 12 Stunden 1 mal herumdrehen,
folglich das Federhausrad in 8 Tagen — ?
— 3Vz mal.
Für 1 Schlag macht der Windfang Vi» X
? Ö7 x"? 04 Umdrehungen.
(Fortsetzung folgt)
Beschreibung eines Verfahrens Zink, Zinn,
Blei, Eisen, Stahl zu verkupfern, zu ver-
golden, versilbern oder zu bronziren.
Nach ursprünglicher Anleitung der Professoren Balard und
Usigli 0 an der Sorbonne zu Paris, im September 1842
praktisch ausgeführt von Georg Hossauer in Berlin.
Zur Erleichterung einer vollständigen Reinigung der
Oberfläche des Gegenstandes von Zink, welcher verkupfert
werden soll, und wenn derselbe alt und stark orydirt
oder fettig ist, habe ich nach verschiedenen Versuchen bei
meiner Praxis gefunden, daß eine Auflösung von 10
bis 15 Theilen Aetzkali in 100 Theilcn abgekochtcm
Regcnwaffer genügt, wenn der Gegenstand nicht einzelne,
grobe, aus den Poren des mangelhaften Gusses ent-
standene Zinkoxydflecke enthält. Solche Stellen werden
vor der allgemeinen Reinigung erst aufgcweicht, mit
Sand, Holzspan, oder nach Beschaffenheit mit Riffel,
hinterher mit Bimsstein oder Kohle behandelt oder selbst
verkochet, je nachdem der Gegenstand mehr oder weniger
grob gearbeitet oder künstlerisch ciselirt und ausgeführt
ist, beseitigt, damit der ganze Körper der einzelnen
Stellen wegen nicht zu lange in der Lauge bleiben muß.
Ist der Gegenstand so nach Umständen vorbereitet,
so hänge ich ihn in die Lauge an den Kupferpol der
galvanischen Elemente; mit dem Zinkpole verbinde ich
ein hartes Kupfer- oder Messingblech von entsprechender
Länge und Stärke im Verhältniß des Stückes, welches
verkupfert werden soll. Diesem angemessen müssen auch
mehr oder weniger Elemente eingerichtet sein, und be-
sonders danach gesehen werden, daß nicht ein zu starker
galvanischer Strom den Zinkkörpcr durchströmt, weil
sonst die Auflösung des Zinks auf der Oberfläche beför-
dert und dadurch die feine Arbeit abgestumpft wird.
Denn es darf nur sehr wenig experimentirt werden, daß
das Unreine sich mittelst geringer Elektricität ab- oder
auflöst und die Oberfläche metallfrisch wird, was sehr
bald geschieht, wenn der galvanische Strom wiederum
nicht zu schwach ist. Sicht man, daß die Unreinigkeit
auf der Fläche sich löst, so nimmt man das Stück aus
der Lauge und überbürstet es auf Flächen, in Vertie-
fungen und Falten mit harten Pinseln, und man wird
eine frische Mctallflächc nach wiederholtem Abspülen in
frischem Wasser hergestellt haben. Um sicher zu sein,
daß die Oberfläche recht frisch werde, uird sich mit dem
Kupfer vollständig legire, wobei auch die ganz feinen,
dem Auge unsichtbaren Poren, welche beim Guß Vor-
kommen, mit verwachsen und das Kupfer sich nicht bloß
anlegc, hänge ich das Stück Arbeit nochmals eine kurze
Zeit in die Lauge, um etwaige Stellen, welche zufällig
beim Reinigen mit den Fingern berührt sein könnten,
wieder frisch zu machen.
Bei frisch gegossenen, neu fertig gewordenen Arbei-
ten von Zink, Zinn oder Blei, die nicht lange Zeit
gestanden haben, genügt cs, wenn sie nur eine halbe
Stunde in die Lauge gelegt werden; man kann sie auch
mit scharfer Lauge (Aetzkali) bestreichen und kurze Zeit
stehen lassen, dann aber mit fein gesiebtem Saude über-
bürsten und wiederholt in frischem Wasser abspülen.
Bei dieser, wie bei der vorhergehenden Manipulation
muß möglichst vermieden werden, die Gegenstände mit
trockenen bloßen Händen anzufassen, man muß sie viel-
mehr mit nassen reinen Händen, oder besser mit nassen
reinen leinenen Lappen handhaben; denn wo mit trockc-