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Glaser, Curt; Cohn, William [Editor]
Die Kunst des Ostens (Band 11): Ostasiatische Plastik — Berlin: Bruno Cassirer Verlag, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.53084#0032
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DIE KUNST DER WEI-ZEIT IN CHINA


Abb.5. Die Grotten von Yün-kang (Teilansicht)

DIE KUNST DER WEI-ZEIT IN CHINA
Für das Verständnis der chinesischen Geschichte ist die Tatsache von
grundlegender Bedeutung, daß keineswegs zu allen Zeiten das gewaltige
Gebiet, das man als chinesisches Reich zu bezeichnen sich gewöhnt hat, ein
politisch einheitliches Staatengebilde gewesen ist. Eingeborene Herrscher-
dynastien lagen mit fremden Eroberervölkern, die sich chinesisches Gebiet
untertan machten, im Kampfe, wechselnde Grenzen schieden die Machtbe-
reiche gleichzeitig regierender Dynastien, und wenn die offizielle Geschichts-
schreibung eine zeitliche Abfolge einander ablösender Fürstenfamilien auf-
gestellt hat, so findet sie sich im Widerspruch mit den historischen Tatsachen,
da der Begriff eines einigen chinesischen Reiches für lange Zeiträume nicht
mehr als eine Fiktion bedeutet.
 
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