Turin
6. Cäsar lehnt Kleopatras Vorschläge ab, Franc.113 Demignot F." Tau.ni 1749.
7. Der Feldherr vor den Mauern des besiegten Alexandria, Franc.1"5 Demignot F.u
Tau.ni 1750 5).
Die Durchbildung der Bordüren, die, ähnlich der Alexanderserie, den typischen ge-
schnitzten Bilderrahmen nachahmen, ist weniger schwungvoll. Die Dekoration beschränkt
sich auf die üblichen, von Putten gehaltenen Blumenketten, Muscheln und Trophäen.
Ausbesserungsarbeiten an dem reichen herzoglichen Textilienschatze und Kleinarbeiten
(ein San Carlo Borromeo nach Guido Reni) lassen vorübergehend die Neuanfertigungen
in den Hintergrund treten. 17S6 wird die Geschichte des jüngeren Cyrus in Verbin-
dung mit Episoden aus dem Leben Xenophons in Angriff genommen. Die Entwürfe
gehen, wie bei den beiden vorigen Serien, auf CI. de Beaumont zurück. Die Behänge
entstammen durchgängig der Werkstatt des Francesco Demignot.
1. Die Kindheit des Helden.
2. Der Krieg gegen Artaxerxes.
3. Die Schlacht von Kunaxa.
4. Das abgeschlagene Haupt des Cyrus.
5. Xenophon erfährt während der Opferhandlung den heldenhaften Tod seines
Sohnes bei Mantinea (Abb. 480).
6. Xenophon diskutiert über die strategischen Mittel des Rückzugkampfes.
7. Ein Krieger von Rhodus macht den Vorschlag, den Tigris mit Hilfe von luftge-
füllten Schläuchen zu überqueren.
8. Ein Bewaffneter ist in Betrachtung einer auf einem Sockel aufgestellten Stierstatue
versunken.
9. Krieger mit Fahne.
10. Ein Soldat empfängt Befehle.
Die Folge verteilt sich auf den Quirinal (Rom), das Königliche Schloß und das Museo
Civico zu Turin.
Mit der als Interpretation des Titus Livius um 1760 begonnenen Hannibalserie
(Königliches Schloß, Turin) — wiederum nach Cl. de Beaumont — findet die Reihe
der großen historischen Folgen einen vorläufigen Abschluß. Die vier ersten Behänge
entstammen der Manufaktur unter Leitung Francesco Demignot's, die beiden letzten
Stücke sind von Demignot begonnen und von Antonio Bruno zu Ende geführt.
1. Der Jüngling ergreift die Waffe und schwört Rom ewigen Haß.
2. Das karthagische Heer überschreitet die Alpen.
3. Hannibal läßt in dem Gefecht von Casilinum brennende Reisigbündel zwischen
die Hörner der Ochsen binden.
4. Der in der Schlacht von Cannä tödlich verwundete L. Ämilius Paullus lehnt das
Ansinnen des Gneus Lentulus, der ihm sein Pferd zur Verfügung stellen will, ab;
gezeichnet „Hautelisse 1778" (Abb. 481).
5. Die Karthager frohlocken über die Beute von Cannä und zählen die Ringe der
gefallenen römischen Ritter.
6. Auszug der Karthager aus der zerstörten Vaterstadt.
Die Bordüre nähert sich noch stärker dem Typ des Bilderrahmens, auf figürliche Mo-
tive wird ganz verzichtet. Die Serie scheint nicht vollständig durchgeführt worden
zu sein, von Beaumont sind insgesamt elf Entwürfe vorhanden.
Ähnlich wie in der Madrider Staatsmanufaktur Santa Barbara beginnen bereits ver-
hältnismäßig früh, in Anlehnung an die gleichzeitigen Arbeiten von Brüssel, Beauvais
und Aubusson, die Landschaftsbilder, durch Genreszenen belebt, die großen histori-
schen Folgen zurückzudrängen; die Teppiche verteilen sich auf die Villa Reale di
Monza, den Quirinal, den Palazzo „Margherita" zu Rom und den Palazzo Ducale
d'Aosta zu Turin.
Insgesamt gelangen in der Zeit von 1762 bis 1790 siebzehn Behänge zur Durch-
führung. Im Gegensatz zu den gleichzeitigen niederländischen Teniersserien treten
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6. Cäsar lehnt Kleopatras Vorschläge ab, Franc.113 Demignot F." Tau.ni 1749.
7. Der Feldherr vor den Mauern des besiegten Alexandria, Franc.1"5 Demignot F.u
Tau.ni 1750 5).
Die Durchbildung der Bordüren, die, ähnlich der Alexanderserie, den typischen ge-
schnitzten Bilderrahmen nachahmen, ist weniger schwungvoll. Die Dekoration beschränkt
sich auf die üblichen, von Putten gehaltenen Blumenketten, Muscheln und Trophäen.
Ausbesserungsarbeiten an dem reichen herzoglichen Textilienschatze und Kleinarbeiten
(ein San Carlo Borromeo nach Guido Reni) lassen vorübergehend die Neuanfertigungen
in den Hintergrund treten. 17S6 wird die Geschichte des jüngeren Cyrus in Verbin-
dung mit Episoden aus dem Leben Xenophons in Angriff genommen. Die Entwürfe
gehen, wie bei den beiden vorigen Serien, auf CI. de Beaumont zurück. Die Behänge
entstammen durchgängig der Werkstatt des Francesco Demignot.
1. Die Kindheit des Helden.
2. Der Krieg gegen Artaxerxes.
3. Die Schlacht von Kunaxa.
4. Das abgeschlagene Haupt des Cyrus.
5. Xenophon erfährt während der Opferhandlung den heldenhaften Tod seines
Sohnes bei Mantinea (Abb. 480).
6. Xenophon diskutiert über die strategischen Mittel des Rückzugkampfes.
7. Ein Krieger von Rhodus macht den Vorschlag, den Tigris mit Hilfe von luftge-
füllten Schläuchen zu überqueren.
8. Ein Bewaffneter ist in Betrachtung einer auf einem Sockel aufgestellten Stierstatue
versunken.
9. Krieger mit Fahne.
10. Ein Soldat empfängt Befehle.
Die Folge verteilt sich auf den Quirinal (Rom), das Königliche Schloß und das Museo
Civico zu Turin.
Mit der als Interpretation des Titus Livius um 1760 begonnenen Hannibalserie
(Königliches Schloß, Turin) — wiederum nach Cl. de Beaumont — findet die Reihe
der großen historischen Folgen einen vorläufigen Abschluß. Die vier ersten Behänge
entstammen der Manufaktur unter Leitung Francesco Demignot's, die beiden letzten
Stücke sind von Demignot begonnen und von Antonio Bruno zu Ende geführt.
1. Der Jüngling ergreift die Waffe und schwört Rom ewigen Haß.
2. Das karthagische Heer überschreitet die Alpen.
3. Hannibal läßt in dem Gefecht von Casilinum brennende Reisigbündel zwischen
die Hörner der Ochsen binden.
4. Der in der Schlacht von Cannä tödlich verwundete L. Ämilius Paullus lehnt das
Ansinnen des Gneus Lentulus, der ihm sein Pferd zur Verfügung stellen will, ab;
gezeichnet „Hautelisse 1778" (Abb. 481).
5. Die Karthager frohlocken über die Beute von Cannä und zählen die Ringe der
gefallenen römischen Ritter.
6. Auszug der Karthager aus der zerstörten Vaterstadt.
Die Bordüre nähert sich noch stärker dem Typ des Bilderrahmens, auf figürliche Mo-
tive wird ganz verzichtet. Die Serie scheint nicht vollständig durchgeführt worden
zu sein, von Beaumont sind insgesamt elf Entwürfe vorhanden.
Ähnlich wie in der Madrider Staatsmanufaktur Santa Barbara beginnen bereits ver-
hältnismäßig früh, in Anlehnung an die gleichzeitigen Arbeiten von Brüssel, Beauvais
und Aubusson, die Landschaftsbilder, durch Genreszenen belebt, die großen histori-
schen Folgen zurückzudrängen; die Teppiche verteilen sich auf die Villa Reale di
Monza, den Quirinal, den Palazzo „Margherita" zu Rom und den Palazzo Ducale
d'Aosta zu Turin.
Insgesamt gelangen in der Zeit von 1762 bis 1790 siebzehn Behänge zur Durch-
führung. Im Gegensatz zu den gleichzeitigen niederländischen Teniersserien treten
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