Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Grimm, Herman; Grimm, Herman [Editor]
Fragmente (Band 1,1) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47241#0146
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
122

angegeben. „Die Quellen, aus denen man die lebende
Sprache schöpft, reichen in Frankreich bis ins dritte Decen-
nium des sechsten Jahrhunderts hinauf." Ju Italien „bildet
Gregor der Große (P 604) den Abschluß". In Spanien
„die Mitte des siebenten". „Die Sprachdenkmäler der
folgenden Jahrhunderte bis zur Mitte des neunten vermögen
nicht mehr über lateinische Wortform, Wortgeschichte und
Wortgebrauch zu belehren".
Damit wäre ein Umfang der Arbeit, wie Du Cange ihn
innehielt, also nicht möglich. Gerade ein Werk wie das
seinige aber wird für die deutsche Latinitüt des Mittelalters
als nöthig empfunden.
Bl. Hertz hält eine Zahl von fünfzig Sammlern für die
bevorstehende Arbeit für angemessen, die nicht mit festem Ge-
halte anzustellen, sondern nach dem Maße ihrer Leistungen zu
Honoraren wären. Den Umfang des Ganzen veranschlagt er
auf zehn Bände zu etwa zwölfhundert Seiten. Die Gesammt-
summe aller Ausgaben soll 500000 Mark betragen bei einem
jährlichen Aufwande von 25000, die sich, wenn man das
Werk statt in 20 Jahren in 25 vollendete, auf jährlich
20000 ermäßigten.
Soweit Hertz.
Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften
beurtheilt das Projekt wohlwollend und erkennt auch ihrer-
seits die Nothwendigkeit feiner Ausführung. Sie geht schein-
bar von allgemeineren Betrachtungen aus. Es soll, was bis-
her „durch mühsame und endlose Einzelarbeit mehr erstrebt
als erreicht worden sei, .zu großartigen! Allgemeingebrauch er-
öffnet" werden. Das Werk werde „Einblick in die Geschichte
der heutigen Kultursprachen, d. h. in die Geschichte unserer
 
Annotationen