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Grimm, Herman; Grimm, Herman [Hrsg.]
Fragmente (Band 1,1) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.47241#0302
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bedeutenden Männer in Betracht kommen. Goethe — das
weiß Jeder — schrieb von Rom über die Juno Ludovisi,
daß sie wie ein Gesang Homer's sei. Beim Apoll von Bel-
vedere sagt er, „der Marmor ist ein seltsames Material, des-
wegen ist der Apoll von Belvedere im Urbilde so grenzenlos
erfreulich, denn der höchste Hauch des lebendigen, jünglings-
freien, ewig jungen Wesens verschwindet gleich im besten
Gypsabguß." Das sind Gelegenheiten, unsere Jugend auf
Goethe zu verweisen. Es war mir eine Beruhigung, über
den Apoll und den Zeus von Otricoli — der Aufsatz, worin
Brunn den Laokoon rehabilitirt, ist leider hier nicht abge-
drnckt — die Seiten zu lesen, die er ihnen widmet. Wie
fest er beim Zeus auf Phidias zurückgeht und die Gestalt
Apoll's in ihrer lichtvollen Hoheit deutet. Der früheste Auf-
satz des Buches behandelt die Hera von Neapel. Im Vor-
worte wird von ihm erzählt, wie er als jugendlicher An-
fänger einst dazu kam, diesen am Gründungstage Roms 1846,
vor fünfzig Jahren also bald, gehaltenen Vortrag nieder-
zuschreiben. Er war kaum noch bekannt: jetzt erst hat Brunn
ihm statt der italienischen Fassung eine deutsche gegeben. Dann
folgt „Hephaestos und Odysseus", worin das Typische des
Charakters und der äußeren Form des Gottes und des
Heros verglichen und auseinandergehalten wird. Dann „Hyp-
nos", dann „Die Meermedusa", und weiter „Demeter", die
„Medusa Ludovisi", „Personifikationen des Meeres", „Apollo
Giustiniani" (den Apollo von Belvedere mitbehandelud),
„Asklepios und Zeus" (mit der Deutung des Zeus von Otri-
coli). Zu jeder Abhandlung eine Reihe einzelner vortrefflich
ausgeführter, größerer Phototypien und in den Text gedruckter
Holzschnitte.
 
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