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Schmiedeberg-Blume, Else von [Hrsg.]; Mal- und Zeichen-Unterricht GmbH <Berlin> [Hrsg.]; Meru, Johannes [Mitarb.]
Handbuch und Lehrkursus für die Kunst des Zeichnens und Malens (Band 1): Grundlagen der Technik und Komposition: mit 213 einfarbigen und farbigen Abbildungen — Braunschweig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.23972#0018
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Abb. 10

45° Winkel

Abb. 11

60° Winkel

sache, ob man ein rau*
heres Papier, das ein
flotteres Arbeiten ver*
langt, bevorzugt oder
ein glattes, das eine
minuziöse Technik er*
fordert. Der Anfänger
soll beides versuchen
und sich selber aus*

probieren, was ihm am besten liegt. Ich würde Euch immer raten, es getrost mit dem
rauhen Whatman zu versuchen.

Beim Ornamentzeichnen arbeitet man viel mit Pauspapier; über die Anwendung
dabei werde ich in einem späteren Kapitel sprechen.

Ihr werdet immer guttun, Euch einen Vorrat verschiedener Papiere zu halten, damit
Ihr je nach Stimmung und Vorwurf Euch für die Technik entscheiden könnt, die Euch
für das augenblicklich Gegebene am geeignetsten erscheint. Die Papiere
hebt Ihr am besten auf, indem Ihr sie in einfachen Einbanddecken von
gewöhnlichem Papier, glattliegend, verwahrt.

Unentbehrlich ist ein gutes, beiderseits abgeschrägtes Lineal und eine
Reißschiene wie Abb. 9. Außerdem ein gleichschenkliges Winkeldreieck
(Abb. 10). Die Schiene legt Ihr so an, daß das kurze Stück, die Backe ge*
nannt, fest gegen die Reißbrettkante drückt, dann habt Ihr nur an der
Schiene mit dem Stift entlangzuziehen, und eine zum Reißbrett rechtwinklige
Linie teilt Euer Papier. Wollt Ihr nun eine beliebige Senkrechte dazu
ziehen, so legt Ihr den Winkel fest gegen die Schiene und zieht daran
hinauf. Auf diese Weise gibt man seinem Papier die für die Zeichnung
gewünschte Begrenzung. — Doch nach diesem kurzen Abweichen vom Gebiet
der Materialbeschaffung in das der praktischen Anwendung überlegen wir,
was uns noch alles fehlt. Da ist vor allem ein Reißzeug. Für Euch kommt
nur die einfachste Ausführung in Frage, denn was Ihr braucht, ist ein Zirkel
zum Auswechseln für Bleistift und Feder und eine Reißfeder (Abb. 12), die
aber nach jedesmaligem Gebrauch gut gesäubert werden muß. Abb. 13—18
zeigen Kurvenlineale verschiedenster Ausführung, die zur Erleichterung
beim Zeichnen von Kurven, Ovalen und geschwungenen Linien dienen.

Ganz schwierig ist die Auswahl der Bleistifte, die in unendlich verschiedenen
Arten vor Euch ausgebreitet werden. Die guten sind heute leider recht teuer, aber
trotzdem zu bevorzugen. Die echten Koh*i*noor sind ja unbedingt die besten, und
bei Arbeiten, auf die es besonders ankommt, was Gleichmäßigkeit in Ton und Strich
betrifft, würde ich Euch immer raten, sie zu nehmen. Für gewöhnlich genügt^der sehr gute
Kastellstift von A.W. Faber,
der Apollostift vonJohann Faber
oder der Aldebaran * Stift der
SchwamBleistiftfabrik. Bleistifte
gibt es in allen Härtegraden, bei
den oben angeführten zählen
sie nach Buchstaben mit Num*
mern, B weich, 2B weicher und

Abb. 12
Reißzeug

ders ankommt, was kjleicnmatMgkeit in i on und otricn
raten, sie zu nehmen. Für gewöhnlich genügt der sehr gute

Abb. 13-18

Sechs in ihren Bewegungen verschiedene Kurvenlineale

Pauspapier

Lineal

Reißschiene

Winkel

Reißzeug

Kurvenlineal

Bleistifte

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