Sabine on the hgure of the Eartb.
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Trinidad, Bahia, Jamaica undNew-York auf sei-
ner ersten, und zu Drontheim, Hammerfest, Grön-
land und Spitzbergen auf seiner zweiten Expedition an-
stelle, wovon sich kein Auszug geben läfst. Jeder Sach-
kenner wird sie aber mit groisem Vergnügen überblicken,
und sich über die geringen Abweichungen freuen, welche die
einzelnen Sehr zahlreichen Beobachtungen sowohl der Pendel-
schwingungen an sich, als auch die astronomischen zur Be-
stimmung der geographischen Lage der gewählten Oerter und
zur Regulirung der gebrauchten Uhren und Chronometer vom
arithmetischen Mittel aus allen darbieten. Die Abplattung
des Erdellipsoids, welche aus diesen hervorgeht, beträgt
nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet, wie sie
schon von Bio t in seiner Astronomie bei der Berechnung sei-
ner erwähnten Messungen angewandt ist, ——und ist so-
mit bedeutend gröfser, als bisher nach allen verschiedenen
Bestimmungsmitteln angenommen wurde. Ein vorzüglicher
Grund des Vertrauens in diese Bestimmung Hegt noch darin,
dafs Sabine seine gebrauchten Pendel jedesmal vor seiner
Abreise in London prüfte und mit dem von Kater gebrauch-
ten Normalpendel verglich, und heidemale nach seiner Rück-
kehr abermals prüfte, ohne auch nur die mindeste Verände-
rung an denselben wahrzunehmen. Noch mehr aber. Ha es
zur genauen Berechnung der Resultate von grofser Wichtig-
keit war, die Ausdehnung derselben durch die verschiedene
Temperatur genau kennen zu lernen, so scheuete er den Auf-
wand von Mühe und Zeit nicht, diejenigen Temperaturen , in
denen die einzelnen Beobachtungen angestellt waren , in L o n -
don mit grofser Sorgfalt künstlich herzustellen, und auf diese
"Weise die Ausdehnung der Messingstange aus der Zahl der
Schwingungen empirisch zu bestimmen. Wirklich fand sich
dieGröise der Ausdehnung dieses Metalles auf diesem Wege
geringer, als sie bisher angenommen wurde.
Es ist leicht zu erachten , dafs Sabine aufser diesen sei-
nen eigenen Messungen auch auf die früheren Rücksicht neh-
men würde. Dieses ist zwar geschehen, allein in einem ge-
ringeren Umfange, als man vielleicht erwarten konnte. Aus-
geschlossen sind mit Recht alle älteren von Bo uguer au his
auf die neuesten französischen, denn man weifs schon längst
aus La Place's Berechnung derselben, dafs aus ihnen schwer-
lich ein mit dem gefundenen vereinbares Resultat hervorgehen
wird, und aufserdem sind sie überhaupt für so höchst feine
Messungen so wenig genau, dafs sie von einer so ausnehmend
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Trinidad, Bahia, Jamaica undNew-York auf sei-
ner ersten, und zu Drontheim, Hammerfest, Grön-
land und Spitzbergen auf seiner zweiten Expedition an-
stelle, wovon sich kein Auszug geben läfst. Jeder Sach-
kenner wird sie aber mit groisem Vergnügen überblicken,
und sich über die geringen Abweichungen freuen, welche die
einzelnen Sehr zahlreichen Beobachtungen sowohl der Pendel-
schwingungen an sich, als auch die astronomischen zur Be-
stimmung der geographischen Lage der gewählten Oerter und
zur Regulirung der gebrauchten Uhren und Chronometer vom
arithmetischen Mittel aus allen darbieten. Die Abplattung
des Erdellipsoids, welche aus diesen hervorgeht, beträgt
nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet, wie sie
schon von Bio t in seiner Astronomie bei der Berechnung sei-
ner erwähnten Messungen angewandt ist, ——und ist so-
mit bedeutend gröfser, als bisher nach allen verschiedenen
Bestimmungsmitteln angenommen wurde. Ein vorzüglicher
Grund des Vertrauens in diese Bestimmung Hegt noch darin,
dafs Sabine seine gebrauchten Pendel jedesmal vor seiner
Abreise in London prüfte und mit dem von Kater gebrauch-
ten Normalpendel verglich, und heidemale nach seiner Rück-
kehr abermals prüfte, ohne auch nur die mindeste Verände-
rung an denselben wahrzunehmen. Noch mehr aber. Ha es
zur genauen Berechnung der Resultate von grofser Wichtig-
keit war, die Ausdehnung derselben durch die verschiedene
Temperatur genau kennen zu lernen, so scheuete er den Auf-
wand von Mühe und Zeit nicht, diejenigen Temperaturen , in
denen die einzelnen Beobachtungen angestellt waren , in L o n -
don mit grofser Sorgfalt künstlich herzustellen, und auf diese
"Weise die Ausdehnung der Messingstange aus der Zahl der
Schwingungen empirisch zu bestimmen. Wirklich fand sich
dieGröise der Ausdehnung dieses Metalles auf diesem Wege
geringer, als sie bisher angenommen wurde.
Es ist leicht zu erachten , dafs Sabine aufser diesen sei-
nen eigenen Messungen auch auf die früheren Rücksicht neh-
men würde. Dieses ist zwar geschehen, allein in einem ge-
ringeren Umfange, als man vielleicht erwarten konnte. Aus-
geschlossen sind mit Recht alle älteren von Bo uguer au his
auf die neuesten französischen, denn man weifs schon längst
aus La Place's Berechnung derselben, dafs aus ihnen schwer-
lich ein mit dem gefundenen vereinbares Resultat hervorgehen
wird, und aufserdem sind sie überhaupt für so höchst feine
Messungen so wenig genau, dafs sie von einer so ausnehmend