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Göden über das Delirium Tremens.

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an der unteren Station im Mittel um 9 Grade unter die Wärme
der umgebenden Luft (imMaximo nur 11°,5^, auf der oberen
dagegen in einer Nacht um l8 Grade. Die Differenz der gröbs-
ten Hitze und gröbsten Kälte durch Strahlung war also binnen
24 Stunden bei der Vegetation auf der unteren Station 55°,5,
auf der oberen 77° F., woraus der gröbsere Effect derselben
in gröbseren Höhen sichtbar hervorgeht. Auch mit einem
Differentialthermometer wurden an beiden Stationen Beob-
achtungen angestellt. Die Grade desselben bezeichneten Tau-
sendstel der Temperaturdifferenz zwischen den beiden festen
Puncten des Thermometers, und während dasselbe durch den
Einflubs der Sonnenstrahlen an der unteren Station im Maxi-
monur9l°F., im Mittel in sechs Tagen aber nur 8l° angab,
zeigte dasselbe an der oberen im Maximo 110°, im Mittel aus
vier Beobachtungen an einem Tage aber 92°, auch bedurfte
es dort zwei Minuten , um die gröbste Differenz seines Stan-
des zu erhalten, hier aber nur 1,5. Es lassen sich hieran gar
manche Betrachtungen knüpfen, deren sich Ref. aber enthält,
indem es genügt, die Thatsachen selbst mitgetheilt zu haben.
Man ersieht aus der hier gegebenen Anzeige des Wetks,
wie bedeutend der Inhalt desselben ist, und nimmt mit Ver-
gnügen wahr, dabs der wackere Verfasser aubser dem Haupt-
zwecke seiner Reise auch nebenbei der Wissenschaft so vielen
Zuwachs zu verschaffen suchte, als die Umstände nur immer
erlaubten.
A4 M n c k c.

dem De/zrium Tremor dwrck Dr. 77. ^7. Goden. Be/din, 1826.
2?ei G. R#:n:er. LI und 182 J?. in 8. 1 H. 21 kr.
Vorliegende Schrift liefert nach des Ref. Bedünken einen
werthvollen Bei^nig zur Naturgeschichte und Therapie des
seit der Erscheinung von Brühl-Cramer's und Sutton's Schrif-
ten über die Trinksucht und das Delirium tremens von Philo-
sophen und Aerzten so vielfach besprochenen Delirium trem.
potatorum. Obschon das Werk nicht frei von Mängeln ist,
so hat dasselbe jeden Falls das unbestreitbare Verdienst, nicht
nur, dabs es, ohnedies das erste über dieses Thema im deut-
schen Vaterlande (mit Ausnahme der in Zeitschriften enthalte-
nen Abhandlungen), auf eigene wissenschaftliche Beobachtung
gestützt, ein naturgetreues und vollständiges Gemälde dieser
Krankheit liefert, wie wir solches bis jetzt noch nicht be-
 
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