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640

Göden über das Delirium Tremens.

safsen , sondern dafs sie auch dem hie und da herrschenden
Glauben: als bestünde das Wesen derselben in einer Entzün-
dung des Gehirns und erfordere eine antiphlogistische Behand-
lung, mit erfahrungsreichen Gründen, doch, wie es demRef.
bedünkt, etwas zu einseitig beschränkend, entgegentritt;
sodann aber, dafs sie die lndicationen zum Gebrauche der
passenden Heilmittel, je nach den verschiedenen Stadien der
Krankheit, insbesondere aber des Mohnsaftes, als der Sacra
anchora im Delirium tremens, auf eine rationell praktische
Weise und viel schärfer und ausführlicher, als bisher gesche-
hen, zu. begründen bemüht ist. — Um den Lesern den Inhalt
der interessanten Schrift näher darzulegen , wird Ref. die
sechs Kapitel, aus denen sie besteht, einzeln durchgehen,
und so weit es die Gränzen einer Anzeige gestatten , dasje-
nige anmerken, worüber er anderer Meinung zu seyn sich
gedrungen fühlt.
Erstes Kapitel. Begriff und Name der Krank-
heit (S. 3 — 9.).. Der Verf. verwirft allen und jeden An-
theil des Gefäfssystems am Delirium tremens, und erklärt
dasselbe dagegen seiner Form und äufseren Erscheinung nach
für eine durch den habituellen Mifsbrauch geistiger Getränke
entstandene, heftige und tiefe Alfection des Ge-
hirns und Nervensystems, deren hervorstechen-
de Zufälle und Zeichen in Delirien und Phan-
tasien mancherlei und sehr veränderlicher Art,
in einem allgemeinen habitus tremulentus, in
einem convulsivisclun, anhaltenden Zittern der Glieder be-
stehen, auf der Hohe mit lähmungsartigen Zufällen und un-
willkürlichen zitternden Bewegungen der Muskeln , dabei
verschiedenen Stufen ihres Wachsthums, bestimmten Zeit-
räumen ihrer Entwicklung und einer ihr eigentümlichen ,
nicht in qualitativ oder quantitativ veränderten Ab - und Aus-
sonderungen, sondern in einem natürlich anhaltenden und
festen Schlafe bestehenden immateriellen Krisis.

(Der
 
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