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Erhard Handbuch der tcutschen Sprache. 783
Vergleichung der Pfälzer Handschrift durch Rofsgaard,
1699 au Rom, wie sie hinter Eckart's Leges sal. et ripuar.
S. 286 — 309. stehet, zu Rathe ziehen sollen, oder besser
ans Knittel's neuem Abdruck der Wolfenbüttler, Kin-
derl in g ' s Bruchstücken , in Hagen's Museum für altd. Li-
terat. und Kunst Th. II. S. 1 ff., Mone's Heidelberger
Bruchstücken, aus Cod. Pal. 52. 4- in Mone's De etnendanda
ratione grammaticae germanicae, Heidelh. I8l6. 4. S. 30 —
32, endlich aus Hoffmanu's Bonner Bruchstücken sein be-
scheidenes Theil entnehmen sollen, woraus ohenein eine Probe
von den für die Grammatik so wichtig gewordenen Accen-
ten in den Kauf gekommen wäre. — Eben so steht es mit
dem Ludwigsliede. Auch dieses wieder und immer nur
wieder nach Schilt er, während doch Docen einen beson-
deren gründlich kritischen Abdruck l8l3 davon besorgt hat,
und Lach mann es mit abermaligen Besserungen und Her-
stellungen (von ihm und Gralf) in seine Specitnina linguae
Francicae, Berlin, bei Reimer. 3825. 8, wieder aufgenommen
bat. Von beiden ist die Otfriedische Strophenahtheilung her-
gestellt worden. — Ferner: das Annolied. Hier hätte
freilich Goldman n's neuere Ausgabe, Leipzig, bei Brock-
haus. _t826. 8, nichts Besseres gereicht, als der frühere
Opitz-Schilterische Abdruck. Aber so sehr durch die Stöbe,
rische Angabe (Kurze Geschichte und Charakteristik der schö-
nen Literatur der Deutschen, Strafsburg j826- S. 15.): „Die
Sprache [des Annoliedes] ist zwar noch fränkisch, aber dem
schwäbischen Dialecte so nahe verwandt, dais
sie zuweilen ganz in ihn übergeht", das Rechte
verfehlt ist, so wenig ist etwas gewonnen durch Erhard's
Angabe S. 12, dafses,, der Sprache nach amNiederrhein
entstanden sey". Es hätte entweder hier eine genauere Be-
merkung hergehört über die niederrheinisch'e Mundart,
wie z. B. in der Vorrede zu Grimm's Grammatik Theil J.
Aufl. 2. S. XII — XIII. u. s. w , und gewarnt werden sollen
vor der grammatischen Unbrauchbarkeit des Annoliedes,
theils nach der Handschrift:, die ohenein verloren gegangen,
und Opitzens Abdruck, theils deshalb, weil ein bedeutender
Theil des Gedichtes sich in der mittelhochdeutschen,
freilich auch, wie vorher bemerkt worden, in's Niederdeut-
sche hinüber spielenden, Kaiserchronik wiederfindet,
woraus jenes wahrscheinlich entnommen hat; — oder es
hätte deshalb lieber ganz weggelassen werden sollen , und
dafür aus der eben genannten, „einer historischen Kaiser-
chronik entweder der parallele oder ein anderer der vielen in
 
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