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Fischer, über den Feldbau.
die atmosphärischenEinAüsse verhindre, so dafs der nun
vergrabene Humus vom Drucke fest werde und versäure
(8. 124.); in gutem gelockertem Acker, wachsen zu-
weilen die PAanzen höher und stärker; allein sie ent-
halten blos viele wässerige Safte und geben wenig und
schlechte Körner (S. 126.); das tiefe PAügen und Durch-
wühlen eigne sich nur auf humusreichem Torf-, Moor-
und Thon-Grunde zu dessen allmählicher Schwächung
(8. 135.) ; bei der feinen und seichten Lockerung und
Ueberbreitung des Düngers erspare man an den mei-
sten Orten die Sommerbrache ganz und über die Hälfte
an Arbeit, Auslagen, Dienstleuten, Zugthieren, Saamen
und viel Dünger, und das Erträgnifs mit Nach- und
Zwischenfrucht seye in 6jährigem Durchschnitte oft bei-
nahe gegen dreimal gröfser, als jetzt (8. 135.), ja um
dem Tiefpflügen vollends seinen Kredit zu benehmen,
beruft er sich sogar auf den [für die Gärtner freilich
oft zu] üppigen Gras wuchs auf festgetretenen Wegen.
Nun zur Salpeter-Bildung, von welcher der
Verf. gegen vielfältige Erfahrungen einen nachtheiligen
EinAufs auf die Vegetation behauptet, da doch an vielen
Orten Kalk- u. a. Salpeter als Dünge-Alittel auf den
Feldern angewendet wird , Salpeterhaufen gerne und
üppiges Unkraut erzeugen, und der Salpeter bei man-
chen Gewächsen (Tabak u. s. w.) sogar einen sehr häu-
ßgen und gewöhnlichen Bestandtheil ausmacht. Um den
Salpeter zu vertilgen, räth der Verf. das Stoppelbrennen
an (S. 52.), warnt vor starkem Düngen, seichtem PAü-
gen und Brachen, wodurch der Acker in eine Salpeter-
PAanzung umgewandelt werde (S. 101.), und verräth
wunderbare Kenntnisse vom chemischen Procefs der Sal-
peter-Bildung. Denn er sagt: die aus den faulenden
Dünsten des Düngers entstehende Kohlensäure und der
Stickstoff gestalten sich mit dem in der Luft verbreiteten
Sauerstoff zu Salpetersäure um [!!], welche gleich dem
Kali, Natron oder Ammoniak die Vegetationskraft ganz
oder wenig unterdrücken, weshalb der schönste schwarze
Grund oft der unfruchtbarste seye, und durch stetes
Fischer, über den Feldbau.
die atmosphärischenEinAüsse verhindre, so dafs der nun
vergrabene Humus vom Drucke fest werde und versäure
(8. 124.); in gutem gelockertem Acker, wachsen zu-
weilen die PAanzen höher und stärker; allein sie ent-
halten blos viele wässerige Safte und geben wenig und
schlechte Körner (S. 126.); das tiefe PAügen und Durch-
wühlen eigne sich nur auf humusreichem Torf-, Moor-
und Thon-Grunde zu dessen allmählicher Schwächung
(8. 135.) ; bei der feinen und seichten Lockerung und
Ueberbreitung des Düngers erspare man an den mei-
sten Orten die Sommerbrache ganz und über die Hälfte
an Arbeit, Auslagen, Dienstleuten, Zugthieren, Saamen
und viel Dünger, und das Erträgnifs mit Nach- und
Zwischenfrucht seye in 6jährigem Durchschnitte oft bei-
nahe gegen dreimal gröfser, als jetzt (8. 135.), ja um
dem Tiefpflügen vollends seinen Kredit zu benehmen,
beruft er sich sogar auf den [für die Gärtner freilich
oft zu] üppigen Gras wuchs auf festgetretenen Wegen.
Nun zur Salpeter-Bildung, von welcher der
Verf. gegen vielfältige Erfahrungen einen nachtheiligen
EinAufs auf die Vegetation behauptet, da doch an vielen
Orten Kalk- u. a. Salpeter als Dünge-Alittel auf den
Feldern angewendet wird , Salpeterhaufen gerne und
üppiges Unkraut erzeugen, und der Salpeter bei man-
chen Gewächsen (Tabak u. s. w.) sogar einen sehr häu-
ßgen und gewöhnlichen Bestandtheil ausmacht. Um den
Salpeter zu vertilgen, räth der Verf. das Stoppelbrennen
an (S. 52.), warnt vor starkem Düngen, seichtem PAü-
gen und Brachen, wodurch der Acker in eine Salpeter-
PAanzung umgewandelt werde (S. 101.), und verräth
wunderbare Kenntnisse vom chemischen Procefs der Sal-
peter-Bildung. Denn er sagt: die aus den faulenden
Dünsten des Düngers entstehende Kohlensäure und der
Stickstoff gestalten sich mit dem in der Luft verbreiteten
Sauerstoff zu Salpetersäure um [!!], welche gleich dem
Kali, Natron oder Ammoniak die Vegetationskraft ganz
oder wenig unterdrücken, weshalb der schönste schwarze
Grund oft der unfruchtbarste seye, und durch stetes