N°. 31. HEIDELB JAHRB. p. LITERATUR. 1831.
c /t c? % , ^frag^Miens.
^ForüsetzMitg'.J
Ich will den Fall setzen , der Patriotismus der Ara-
goner und Navarrer hätte die beglaubigte Reihe ihrer
Könige nicht an diese Aristas und Ximenez geknüpft,
an diese Herren, die sie in die Thäler und Berge von
Aspa, Sobrarbe und Ribagorza setzen, so würden sie
rühmlos neben den Grafen von Ampurias und Peraiada,
von Berga und Osona stehen und vergessen seyn, ohne
darum unhistorisch zu seyn: war auch ihre Existenz
verschwindend klein, existirt mögen sie darum ganz
füglich haben. Es ist endlich auch ganz aller Analogie
gemäls, dals Bergbewohner, so robust und brav wie
sich die Pyrenäer stets zeigten, dem Joche der Eroberer
entgehen; die Geschichte eines jeden Landes liefert die
Belege. Weist man nur die fabelhaften Sagen von dem
Fortgang des Reichs zurück, die Entstehung einer py-
renäischen Herrschaft durch räuberische Kriegshorden,
die sich unter militärischer Disciplin verbanden , wie
sich Biancas den ersten Anfang denkt, ist gar nicht un-
wahrscheinlich, und diese Kriegsleute können sich auch
trotz der fränkischen und maurischen Eroberung be-
hauptet haben. Man wird überhaupt bemerken, dals
sich die Geschichte von Stämmen , die mit erobernder
Hand sich Sitze erkämpfen müssen, weiter hinaufführen
lälst, als die Geschichte friedlicher Völker. Anders
wirkt die Erinnerung auf eine Nation, die allmählig in
langgewohnter Heimath aus sich zur Cultur heranreift,
anders auf Kriegshaufen, die sich plötzlich Wohnplätze
erfochten und mit ihnen eine Cultur sich gewöhnlich
aneignen, die von den Besiegten übergeht. Man weils
recht gut die Geschichte von Gothen und Longobarden
XXIV. Jalng. 5. Heft 31
c /t c? % , ^frag^Miens.
^ForüsetzMitg'.J
Ich will den Fall setzen , der Patriotismus der Ara-
goner und Navarrer hätte die beglaubigte Reihe ihrer
Könige nicht an diese Aristas und Ximenez geknüpft,
an diese Herren, die sie in die Thäler und Berge von
Aspa, Sobrarbe und Ribagorza setzen, so würden sie
rühmlos neben den Grafen von Ampurias und Peraiada,
von Berga und Osona stehen und vergessen seyn, ohne
darum unhistorisch zu seyn: war auch ihre Existenz
verschwindend klein, existirt mögen sie darum ganz
füglich haben. Es ist endlich auch ganz aller Analogie
gemäls, dals Bergbewohner, so robust und brav wie
sich die Pyrenäer stets zeigten, dem Joche der Eroberer
entgehen; die Geschichte eines jeden Landes liefert die
Belege. Weist man nur die fabelhaften Sagen von dem
Fortgang des Reichs zurück, die Entstehung einer py-
renäischen Herrschaft durch räuberische Kriegshorden,
die sich unter militärischer Disciplin verbanden , wie
sich Biancas den ersten Anfang denkt, ist gar nicht un-
wahrscheinlich, und diese Kriegsleute können sich auch
trotz der fränkischen und maurischen Eroberung be-
hauptet haben. Man wird überhaupt bemerken, dals
sich die Geschichte von Stämmen , die mit erobernder
Hand sich Sitze erkämpfen müssen, weiter hinaufführen
lälst, als die Geschichte friedlicher Völker. Anders
wirkt die Erinnerung auf eine Nation, die allmählig in
langgewohnter Heimath aus sich zur Cultur heranreift,
anders auf Kriegshaufen, die sich plötzlich Wohnplätze
erfochten und mit ihnen eine Cultur sich gewöhnlich
aneignen, die von den Besiegten übergeht. Man weils
recht gut die Geschichte von Gothen und Longobarden
XXIV. Jalng. 5. Heft 31