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Schmidt, Geschichte Atagoniens.
und Sachsen; man weifs, wann die Magyaren die Kar-
pathen überstiegen; in der Geschichte der Franken ist
Licht, während die ihrer zurückgebHebenen, selbst in
Verbindung mit ihnen gebliebenen Verwandten noch
lange im Dunkel liegt; Heidenruhm phanzt sich leicht
im Gedächtnifs kampflustiger Natursöhne fort, stiükei-
mende Kultur nicht also. Darin liegt auch der Vortheil,
in dem die nordwestlichen Reiche in Spanien vor den
nordöstlichen stehen, und ich glaube, wenn Einer es ja
unternehmen wollte, wie Traggia etwa that, aus den
altnavarrischen Geschichten das Historische auszuschei-
den , er mülste sich an den Kriegstand des Landes vor-
züglich halten. Dagegen iäfst sich freilich wieder ein-
wenden, dafs zu frühe die Mönche viel Einhufs auf den
Staat, und wohl noch mehr auf die Tradition hatten.
Wären indefs nur die spanischen Kritiker minder breit;
wäre es einem nüchternen Deutschen nur zuzumuthen ,
die Folianten durchzulesen, die der unermüdete Eifer
eines Moret in den und gegen den noch
gedehnteren Laripa in den congresszotzes npoZogetzcas
(die Schmidt wohl nicht kannte) zusammentrug; hätten
nur nicht alle die unleidliche Eigenschaft, nie Unrecht
haben zu wollen , man würde zuverlässig in diesen Strei-
tigkeiten *) viel weiter seyn. So viel hat auch Schmidt
nachgewiesen, dals in den Mährchen von der Grafschaft
Aragon im 8ten Jahrh. der Graf Aznar keine imaginirte
Person ist, allein dals die ganze Reihe der Aristas und
Ximenez auch nicht in die Klasse der Fierabras und
Oger Golant zu setzen sind , davon den Beweis zu fuh-
*) In Spanien dauern sie bis auf diesen Tag. Die neuesten Auto-
ren, deren Meinungen hierüber mir behannt sind, sind für
den sobrarbisehen Staat Llorente in dem Journal genernt de
iegisiation et de jurispr. ToM. I. p, 86 syy. „snr ta Constitution
nncienne (tu royaume d'^fragon," und dagegen Don Jose Sabau
y Bianca in den Vorreden zum 12ten und 18ten Band seiner
Ausgabe des Mariana. Madrid 181M.
Schmidt, Geschichte Atagoniens.
und Sachsen; man weifs, wann die Magyaren die Kar-
pathen überstiegen; in der Geschichte der Franken ist
Licht, während die ihrer zurückgebHebenen, selbst in
Verbindung mit ihnen gebliebenen Verwandten noch
lange im Dunkel liegt; Heidenruhm phanzt sich leicht
im Gedächtnifs kampflustiger Natursöhne fort, stiükei-
mende Kultur nicht also. Darin liegt auch der Vortheil,
in dem die nordwestlichen Reiche in Spanien vor den
nordöstlichen stehen, und ich glaube, wenn Einer es ja
unternehmen wollte, wie Traggia etwa that, aus den
altnavarrischen Geschichten das Historische auszuschei-
den , er mülste sich an den Kriegstand des Landes vor-
züglich halten. Dagegen iäfst sich freilich wieder ein-
wenden, dafs zu frühe die Mönche viel Einhufs auf den
Staat, und wohl noch mehr auf die Tradition hatten.
Wären indefs nur die spanischen Kritiker minder breit;
wäre es einem nüchternen Deutschen nur zuzumuthen ,
die Folianten durchzulesen, die der unermüdete Eifer
eines Moret in den und gegen den noch
gedehnteren Laripa in den congresszotzes npoZogetzcas
(die Schmidt wohl nicht kannte) zusammentrug; hätten
nur nicht alle die unleidliche Eigenschaft, nie Unrecht
haben zu wollen , man würde zuverlässig in diesen Strei-
tigkeiten *) viel weiter seyn. So viel hat auch Schmidt
nachgewiesen, dals in den Mährchen von der Grafschaft
Aragon im 8ten Jahrh. der Graf Aznar keine imaginirte
Person ist, allein dals die ganze Reihe der Aristas und
Ximenez auch nicht in die Klasse der Fierabras und
Oger Golant zu setzen sind , davon den Beweis zu fuh-
*) In Spanien dauern sie bis auf diesen Tag. Die neuesten Auto-
ren, deren Meinungen hierüber mir behannt sind, sind für
den sobrarbisehen Staat Llorente in dem Journal genernt de
iegisiation et de jurispr. ToM. I. p, 86 syy. „snr ta Constitution
nncienne (tu royaume d'^fragon," und dagegen Don Jose Sabau
y Bianca in den Vorreden zum 12ten und 18ten Band seiner
Ausgabe des Mariana. Madrid 181M.