N°. 22. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1831
Ile M&cr 117/FMWgstt/y der ^rz7?e2?M^el
^BescA^uys. ^
In Bezug auf die Art und Weise, wie das Erbrechen
zu Stande kommt, stimmt der Verb Magendie bei, oder
sieht vielmehr durch Magendie's Versuche seine Meinung
bestätigt. Ohne hier diesen Versuchen ihren grofsen
Werth absprechen zu wollen, glaubt doch Ref., dafs
von Magendie und seinen Vertheidigern dieContractionen
des Magens und Darmkanals, als bei dem Erbrechen
mitwirkend, mit Unrecht geleugnet werden. Zwar sind
die Versuche, welche bisher mit Brechmitteln an Thieren
angestellt wurden, so ausgefallen, dafs sie mehr für als
gegen Magendie sprechen. Bei solchen Versuchen wird
aber das Leben der Thiere auf so mannichfache Weise
gestört, dafs man sehr leicht in Irrthümer gerathen kann,
wenn man sich allein auf sie stützt. Befragt man über
diesen Punkt die Pathologie, so läfst sich bei manchen
Arten von Erbrechen eine antiperistaltische Bewegung
gar nicht verkennen, welche oft bis zum untersten Theil
des Darmkanals sich erstreckt. Ref. hatte Gelegenheit,
zwei Fälle von Kothbrechen zu beobachten, die ihm
sehr bestätigend für seine Ansicht zu seyn scheinen. In
beiden Fällen wurden nämlich die gegebenen Klystiere
durch Erbrechen wieder ausgeleert. In dem einen der-
selben liels Ref. nach erfolgtem Wegbrechen der Kly-
stiere Stuhlzäpfchen mit einer Mischung von Croton-
und Ricinusöl bestrichen anwenden. Anfänglich verur-
sachten diese einen Reiz zum Stuhle, der jedoch nicht
erfolgte; bald aber blieben sie wirkungslos bei dem
Kranken, der sie sich demohnerachtet noch fernerhin
aus eigenem Antrieb beibrachte. Am siebenten Tage,
an dem sich die Krankheit entschied, blieb das Erbre-
chen aus, und es erfolgte Oeffnung, nachdem zuvor
XXIV. Jahrg. 4. Heft. 22
Ile M&cr 117/FMWgstt/y der ^rz7?e2?M^el
^BescA^uys. ^
In Bezug auf die Art und Weise, wie das Erbrechen
zu Stande kommt, stimmt der Verb Magendie bei, oder
sieht vielmehr durch Magendie's Versuche seine Meinung
bestätigt. Ohne hier diesen Versuchen ihren grofsen
Werth absprechen zu wollen, glaubt doch Ref., dafs
von Magendie und seinen Vertheidigern dieContractionen
des Magens und Darmkanals, als bei dem Erbrechen
mitwirkend, mit Unrecht geleugnet werden. Zwar sind
die Versuche, welche bisher mit Brechmitteln an Thieren
angestellt wurden, so ausgefallen, dafs sie mehr für als
gegen Magendie sprechen. Bei solchen Versuchen wird
aber das Leben der Thiere auf so mannichfache Weise
gestört, dafs man sehr leicht in Irrthümer gerathen kann,
wenn man sich allein auf sie stützt. Befragt man über
diesen Punkt die Pathologie, so läfst sich bei manchen
Arten von Erbrechen eine antiperistaltische Bewegung
gar nicht verkennen, welche oft bis zum untersten Theil
des Darmkanals sich erstreckt. Ref. hatte Gelegenheit,
zwei Fälle von Kothbrechen zu beobachten, die ihm
sehr bestätigend für seine Ansicht zu seyn scheinen. In
beiden Fällen wurden nämlich die gegebenen Klystiere
durch Erbrechen wieder ausgeleert. In dem einen der-
selben liels Ref. nach erfolgtem Wegbrechen der Kly-
stiere Stuhlzäpfchen mit einer Mischung von Croton-
und Ricinusöl bestrichen anwenden. Anfänglich verur-
sachten diese einen Reiz zum Stuhle, der jedoch nicht
erfolgte; bald aber blieben sie wirkungslos bei dem
Kranken, der sie sich demohnerachtet noch fernerhin
aus eigenem Antrieb beibrachte. Am siebenten Tage,
an dem sich die Krankheit entschied, blieb das Erbre-
chen aus, und es erfolgte Oeffnung, nachdem zuvor
XXIV. Jahrg. 4. Heft. 22