Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zippe, Krystallgcstalten, und Maier , gcogn. Unters.

311

sant sind die Verhältnisse der Basalt- oder Wacke-Gänge gegen
jene, welche Erze führen; so weit der Kühgang, ein Morgengang,
von einem Wache-Gange begleitet wird, zeigen sich die Räume mit
Haarsalz überklcidet, das Neben-Gestein ist mit Eisenkiesen im-
prägnirt u. s. w. Als allgemeines Resultat kann man annehmen :
dafs die Joachim st halcr Erzgänge theils vor, theiis
nach den dortigen Basalt-Gängen entstanden. (Dafs
von wahren, Olivin haltigen Basalten die Rede, wird S. 20. aus-
drücklich bemerkt.) ln welche Periode der Gebirgsbildungen fällt
das Hervortreten der Joachimsthalcr Basalte? Für ein nicht weit
hinabreichendes Alter der dortigen Wacke-Gänge spricht das Vor-
kommen fossiler Bicofyledonen (Sündfluth-IIolz) in der bekannten
Butzenwacke. Wahrscheinlich gehören die Wackc-Gänge, wenn sol-
che auch unter sich jünger oder älter sind, der grofsen tertiären
Basalt-Formation an, die im nördlichen Böhmen so mächtig auf-
tritt. — Mit den vom Yerf. dargclegten geognostischen Thatsachen
und der darauf gestützten geologischen Kombination stehen die mit-
gethcilten geschichtlichen und bergmännischen Nachweisungen durch-
aus im Einklänge; die Joachimsthaler Erzgänge sind als
plutonische Erzeugnisse an zu nehmen. Darauf weisen uns
auch die mit solchen Phänomenen zusammenhängenden chemisch-phy-
sikalischen Folgerungen unläugbar hin.
Was unter diesen mit eben so gründlicher Sachkenntnis ver-
fafsten als lichtvoll entwickelten Beobachtungen unser Interesse be-
sonders in Anspruch nahm, das sind Herrn Maier's Uebcrzeugun-
gen vom Alter der Joachimsthaler basaltischen Gang-Gebilde im
Vergleich zu jenem der dortigen Erzgänge. Bis jetzt sprachen bei
weitem die meisten bekannt gewordenen Thatsachen für die spätere
Bildung basaltischer und dolcritischcr Gänge, denen verglichen,
auf welchen Erze verkommen. Die Erfahrungen von Mi 11 auf dem
Eilande flay, jene von Berger zu Kildrim in Donegal, die
schönen Beobachtungen von dem für die Wissenschaft allzufrühc ab-
geschiedenen Schmidt im Siegenschen u. s. w. reden der letzten
Ansicht sehr entschieden das Wort. Nur Witliam's Wahrnehmun-
gen in Teesdalc schienen bis dahin eine Ausnahme jener Regel
glaubhaft zu machen. Wir erachten uns darum dem Verf. für seine
Gehalt-vollen Mittheilungen dankbar verpflichtet.

L c o n A u r d.
 
Annotationen