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848 Rubino: Ueber römische Verfassung und Geschichte.
tnng nicht wenig* gewonnen hat. Druck und Papier sind vorzüg-
lich; dasselbe gilt von den höchst sorgfältig ausgeführten litho—
graphirten Karten, von denen Tab. I. das Land Attika, Tab. II.
einen Plan der Bucht und Ebene von Marathon, Tab. III die
Tempelgebäude von Eleusis, Tab. IV. Salamis nebst der nahen
Küste, Tab. V. mehreres Einzelne (Phyle, Theater zu Thorikos,
Hellespont u. A.) enthält.
dir. 8ähr.

Untersuchungen über römische Verfassung und Geschichte, von J. Rubi-
no, Professor in Marburg. Erster Theil Ueber den Entwick-
lungsgang der römischen Verfassung bis zum Höhepunkte der Repub
Hk. Erster Band. Cassel. J. C. Krieger. f83D. XX S. u. 504.
Wenige Theile der classischen Alterthumskunde haben in un-
serer Zeit einen so lebendigen Aufschwung erhalten, als die Wis-
senschaft des römischen Staatswesens. Zur Zeit des Wiederauf-
lebens der alten Literatur im Vergleich mit Kritik und Interpre-
tation höchst stiefmütterlich behandelt, blieb sie lange eine todte
Masse, in die nur hie und da der geniale Blick eines Scaliger,
Perizonius u. A. einiges Licht und Leben brachte. Notizen häuf-
ten sich auf Notizen, sie schwollen zu Abhandlungen an und aus
diesen wurden wieder bändereiche Compilationen, zwar ohne Ord-
nung und System, aber mit gerechtem Anspruch auf die Dank-
barkeit der späteren Bearbeiter. Die Wissenschaft der sogenann-
ten „römischen Antiquitäten“ war lange die Kammer, in die man
jede sonst nicht brauchbare Bemerkung verwies; es war eine
Sammlung von bewährten und unbewährten Ansichten, deren Masse
gleich einer Lawine wuchs. Vereinzelte Leistungen, wo mit gründ-
lichem Wissen eine gesunde Kritik Hand in Hand ging, waren zu
selten und vermochten den Krebsschaden nicht zu heilen, an dem
die ganze Wissenschaft litt, bis endlich der Skeptizismus des
achtzehnten Jahrhunderts in seiner durchweg negativen Weise an-
fing, durch Umsturz des alten Gebäudes dem neuen Raum zu
schaffen. Seit Bayle begann man, sich mit Widerlegung der hi-
storischen Ueberlieferung ernstlich zu beschäftigen; Beaufort ist
das erste bedeutende Organ dieser bereits mächtig gewordenen
Richtung.

(Schhits folgt.')
 
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