Nr. 59. HEIDELBERSER 1849.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Pliil»strat«niiu Opy. ree. A. Westermann.
(Schluss.)
I, 15 3 ist öivjxTat eben darum der Lesart in den bessern codd.
St^xst vorzuziehen, weil öiayooot folgt, was W. bestimmte, önjzw zu
verwerfen; auch passt das andere Verbum nicht auf die Säge. I, 16, 3
scheint doch yevtXTjTÄt das Richtigere zu seyn: Ilippodamia siegt nicht
selbst, sondern wird endlich als Siegespreis gewonnen. Das vtxcbatv vor-
her von ihr und Pelops gebraucht, ist nur gesetzt, um den interessanten
Gegensatz mit hervorzubringen. I, 22, 1 müsste mit xai auch
yap{h)XO£ aufgenommen seyn, übrigens liegt das Charakteristische des
Thyrsus in der reizenden Verhüllung der Spitze, wesshalb besser nichts
hinzugefügt wird. Der Schriftsteller liebt diese aenigmatische Kürze. II,
22, 3 glaubten wir auf tcü koSs beziehen zu müssen, und be¬
greifen nicht, wie man sagen darf: manum fixa ad sinistram hasta sus-
tinens, wo jene nicht die Rechte ist. Zu I 24, 2 liest man die Bemer-
kung: „post naxTüAö? ö’ non repugnarem, si quis diceret nonnulla exci-
disse: nam in Pactoli floribus cum Ilamakero ego quoque offendo.“ Aber
Ilamakers Vorschlag Otj Xt&iov zu schreiben, widersprach bereits G. J.
Bekker in seinem Specimen variarum lectionum et observationum in Phi—
lostrati Vitae Apollonii librum primum Qleidelb. 1818). p. 49, und zwar
mit vollem Recht, indem er den bei Philostrat häufig wiederkehrenden
Gebrauch von Xomöv mit vielen Beispielen belegte: Xoitov heisst
hier nicht denique, sondern in posterum. Früher führte der Pakto-
les Goldsand mit sich; jetzt nicht mehr, vgl. Vit. Ap. VI, 37; ihm
bleibt fürder nur der reiche Blumenflor an seinem Ufer, von dem Hime-
rius Or. III, 6 spricht. I, 29, 1 musste spÄvrac, als aus Pindar wie-
derholt, dem piVTjOT^pac der bessern Handschriften vorgezogen werden.
Ebenda, 3 ist saövjc gewiss mehr im Sinn der Schilderung als das
allgemeine rj ypacpj, auch bedeckt nicht das Bild die Reize des jugend-
lichen Körpers, sondern das Gewand.
II, 1,2 wird durch Tilgung von xal vor aXXö eine mehr-
mals berührte Eigentümlichkeit verwischt. II, 3, 1 könnte
nur die Vereinigung der Centauren nach vorhergegangenem Zwiespalt
XLII. Jahrg. 6. Doppelheft. 59
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Pliil»strat«niiu Opy. ree. A. Westermann.
(Schluss.)
I, 15 3 ist öivjxTat eben darum der Lesart in den bessern codd.
St^xst vorzuziehen, weil öiayooot folgt, was W. bestimmte, önjzw zu
verwerfen; auch passt das andere Verbum nicht auf die Säge. I, 16, 3
scheint doch yevtXTjTÄt das Richtigere zu seyn: Ilippodamia siegt nicht
selbst, sondern wird endlich als Siegespreis gewonnen. Das vtxcbatv vor-
her von ihr und Pelops gebraucht, ist nur gesetzt, um den interessanten
Gegensatz mit hervorzubringen. I, 22, 1 müsste mit xai auch
yap{h)XO£ aufgenommen seyn, übrigens liegt das Charakteristische des
Thyrsus in der reizenden Verhüllung der Spitze, wesshalb besser nichts
hinzugefügt wird. Der Schriftsteller liebt diese aenigmatische Kürze. II,
22, 3 glaubten wir auf tcü koSs beziehen zu müssen, und be¬
greifen nicht, wie man sagen darf: manum fixa ad sinistram hasta sus-
tinens, wo jene nicht die Rechte ist. Zu I 24, 2 liest man die Bemer-
kung: „post naxTüAö? ö’ non repugnarem, si quis diceret nonnulla exci-
disse: nam in Pactoli floribus cum Ilamakero ego quoque offendo.“ Aber
Ilamakers Vorschlag Otj Xt&iov zu schreiben, widersprach bereits G. J.
Bekker in seinem Specimen variarum lectionum et observationum in Phi—
lostrati Vitae Apollonii librum primum Qleidelb. 1818). p. 49, und zwar
mit vollem Recht, indem er den bei Philostrat häufig wiederkehrenden
Gebrauch von Xomöv mit vielen Beispielen belegte: Xoitov heisst
hier nicht denique, sondern in posterum. Früher führte der Pakto-
les Goldsand mit sich; jetzt nicht mehr, vgl. Vit. Ap. VI, 37; ihm
bleibt fürder nur der reiche Blumenflor an seinem Ufer, von dem Hime-
rius Or. III, 6 spricht. I, 29, 1 musste spÄvrac, als aus Pindar wie-
derholt, dem piVTjOT^pac der bessern Handschriften vorgezogen werden.
Ebenda, 3 ist saövjc gewiss mehr im Sinn der Schilderung als das
allgemeine rj ypacpj, auch bedeckt nicht das Bild die Reize des jugend-
lichen Körpers, sondern das Gewand.
II, 1,2 wird durch Tilgung von xal vor aXXö eine mehr-
mals berührte Eigentümlichkeit verwischt. II, 3, 1 könnte
nur die Vereinigung der Centauren nach vorhergegangenem Zwiespalt
XLII. Jahrg. 6. Doppelheft. 59