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Die Schutzflehenden des Aesc’hylus von J. Oberd ick.
ο'τρ. ß und άντ. γ. durcheinander. In der Rede des Danaos scheint
683 das erste νεώς Wiederholung des zweiten in 685, und das
ursprüngliche Wort von jener Stelle verdrängt zu haben. Der
Vers kann gelautet haben οτολμονς τε λαίφονς και παραρρνΰεις
εχον. Ο. schreibt eben da εμέ, doch wäre das zu weit entfernt
von λαν&άνει und dadurch zu stark betont. Es genügt dann 686
mit Weil κλνονΰά γ αν ώς ον φίλη zu lesen; ob aus dem Scholion
όντως δε ημΐν κλνονΰα τον οί'ακος ον φίλη έβτίν gefolgert wer-
den dürfe, dass ein Dativ von φίλη regiert ausgefallen sei, mag
dahingestellt bleiben. Gibt es ein Adjectiv έπίταχνς, so wird man
wohl thun, damit 712 nicht poffw, was Meineke vorschlägt, 0.
aber uicht einmal erwähnt, sondern κότω zu verbinden und in
demselben Sinne wie 411 zu fassen. Für κέαρ ist 792 nicht νπαρ,
auch nicht φνγή rathsam, eher κράτος, vor dem der Chor auch
731 auf seiner Hut ist. Am Schlüsse von άντ. ß schrieb der Dichter
vielleicht: η τιν άμφ αντάς πόρον μήβομαι γάμον λντηρα, Ο.
hat τούτον άμφί μον τέμω πορον γάμον λντηρα, was eine Aen-
derung der Strophe, welche doch ganz heil erscheint, nöthig macht;
Weil hat ποΐ τιν άμφνγάς ετ οίμον τέμω γάμον λντηρα, aber
άμφ αντάς, welches den Eindruck ursprünglicher Lesart macht,
muss die Kritik wol auf andere Wege leiten. Was der Chor bei
dem Erscheinen des Heroldes 792—801 vorträgt, wagt 0. nicht
zu emendiren ; ebenso hat er 823 — 826, 836, sq. lieber in der trost-
losen Verfassung gelassen, welche in den codd. vorliegt, als nach
Hermann’s, Weil’s und anderer Beispiel das unheilbare zu curiren
versucht. Dafür tritt, was in dieser Partie weniger gelitten hat,
in viel befriedigenderem Zustand auf, vgl. 831, wo wir, besonders
mit Hülfe von Emperius, lesen λατρείας, γέρον, βα&νχαΐος άμοιρος
εγώ βαρείας. In 810 scheint χλιδα unverständlich, vielleicht könnte
man μάχα substituiren, und lesen βλοΰνρόφρονι μαχα δνΰφορα
ναι τάγγαι , άναξ, προταΰΰον: stelle in muthigem Kampf dem
Schiffe das unüberwindliche Landheer gegenüber. Eine Lücke von
einem trochäischen Worte ist anzunehmen in 822 zwischen ίχαρ
φρενδς und άταν. Da der Herold nicht sowol seinen Besitz als
nach seiner Meinung den seiner Herrschaft zurückfordert, konnte
er weniger sagen ταμ όλωλοΌ’’ ενρίοκων άγω nach Porson als
τάπολωλό& έ. a., wie Rec. seiner Zeit in der Anzeige von G. Her-
mann’s Ausgabe des Aeschylus vorgeschlagen hat, vgl. Münchner
Gel. Anz. 1853 Novemberheft p. 497. Hier möge bemerkt werden,
dass 54 die treffende Emendation από χώρων προτέρων nicht von
Fr. Martin allein, sondern gleichzeitig auch von J. C. Schmitt,
Professor in Mannheim gemacht worden ist, 0. führt nur jenen
an, obgleich Weil die ausführliche Behandlung der Stelle von
Schmitt in den N. Jahrb. f. Phil. 1858, p. 229 citirt. In dei·
Rede des Danaos 955 sqq. vermutheten wir schon oben, dass einige
Umstellungen von καρπώματα ΰτάζοντα an nöthig seien, aber auch
vorher dürfte nicht alles in Ordnung sein, insbesondere 968 άγνώ&
Die Schutzflehenden des Aesc’hylus von J. Oberd ick.
ο'τρ. ß und άντ. γ. durcheinander. In der Rede des Danaos scheint
683 das erste νεώς Wiederholung des zweiten in 685, und das
ursprüngliche Wort von jener Stelle verdrängt zu haben. Der
Vers kann gelautet haben οτολμονς τε λαίφονς και παραρρνΰεις
εχον. Ο. schreibt eben da εμέ, doch wäre das zu weit entfernt
von λαν&άνει und dadurch zu stark betont. Es genügt dann 686
mit Weil κλνονΰά γ αν ώς ον φίλη zu lesen; ob aus dem Scholion
όντως δε ημΐν κλνονΰα τον οί'ακος ον φίλη έβτίν gefolgert wer-
den dürfe, dass ein Dativ von φίλη regiert ausgefallen sei, mag
dahingestellt bleiben. Gibt es ein Adjectiv έπίταχνς, so wird man
wohl thun, damit 712 nicht poffw, was Meineke vorschlägt, 0.
aber uicht einmal erwähnt, sondern κότω zu verbinden und in
demselben Sinne wie 411 zu fassen. Für κέαρ ist 792 nicht νπαρ,
auch nicht φνγή rathsam, eher κράτος, vor dem der Chor auch
731 auf seiner Hut ist. Am Schlüsse von άντ. ß schrieb der Dichter
vielleicht: η τιν άμφ αντάς πόρον μήβομαι γάμον λντηρα, Ο.
hat τούτον άμφί μον τέμω πορον γάμον λντηρα, was eine Aen-
derung der Strophe, welche doch ganz heil erscheint, nöthig macht;
Weil hat ποΐ τιν άμφνγάς ετ οίμον τέμω γάμον λντηρα, aber
άμφ αντάς, welches den Eindruck ursprünglicher Lesart macht,
muss die Kritik wol auf andere Wege leiten. Was der Chor bei
dem Erscheinen des Heroldes 792—801 vorträgt, wagt 0. nicht
zu emendiren ; ebenso hat er 823 — 826, 836, sq. lieber in der trost-
losen Verfassung gelassen, welche in den codd. vorliegt, als nach
Hermann’s, Weil’s und anderer Beispiel das unheilbare zu curiren
versucht. Dafür tritt, was in dieser Partie weniger gelitten hat,
in viel befriedigenderem Zustand auf, vgl. 831, wo wir, besonders
mit Hülfe von Emperius, lesen λατρείας, γέρον, βα&νχαΐος άμοιρος
εγώ βαρείας. In 810 scheint χλιδα unverständlich, vielleicht könnte
man μάχα substituiren, und lesen βλοΰνρόφρονι μαχα δνΰφορα
ναι τάγγαι , άναξ, προταΰΰον: stelle in muthigem Kampf dem
Schiffe das unüberwindliche Landheer gegenüber. Eine Lücke von
einem trochäischen Worte ist anzunehmen in 822 zwischen ίχαρ
φρενδς und άταν. Da der Herold nicht sowol seinen Besitz als
nach seiner Meinung den seiner Herrschaft zurückfordert, konnte
er weniger sagen ταμ όλωλοΌ’’ ενρίοκων άγω nach Porson als
τάπολωλό& έ. a., wie Rec. seiner Zeit in der Anzeige von G. Her-
mann’s Ausgabe des Aeschylus vorgeschlagen hat, vgl. Münchner
Gel. Anz. 1853 Novemberheft p. 497. Hier möge bemerkt werden,
dass 54 die treffende Emendation από χώρων προτέρων nicht von
Fr. Martin allein, sondern gleichzeitig auch von J. C. Schmitt,
Professor in Mannheim gemacht worden ist, 0. führt nur jenen
an, obgleich Weil die ausführliche Behandlung der Stelle von
Schmitt in den N. Jahrb. f. Phil. 1858, p. 229 citirt. In dei·
Rede des Danaos 955 sqq. vermutheten wir schon oben, dass einige
Umstellungen von καρπώματα ΰτάζοντα an nöthig seien, aber auch
vorher dürfte nicht alles in Ordnung sein, insbesondere 968 άγνώ&