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»r· 56. HEIDELBERGER 1870.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

1. De gentibus et familiis judaeis quae 1 Chr. 2. 4. enumerantur.
Dissertatio quam ordinis theologorum summe reverendi judicio
ad licentiati in theologia honores in academia Georgia Augusta
rite obtinendos submisit Julius Wellhausen, de collegio
Repetentium Gottingensium, Göttingen. 1870.
2. De aetate carminum Dl. XXXll et XXXIII et quae inde sequan-
tur ad circumscribendam Deuteronomii aelatem. Dissertatio
quam scripsit et ex auctoritate evangelicorum theologorum
ordinis summe reverendi in universitate literaria Albertina
ad obtinendum gradum licentiati theologiae — publice defendet
Joannes Lehmann Dr. phil. et cand. theol. Gotha. 1870.
3. De summa carminis Jobi sententia disputavit Guilelmus Volck,
phil. Dr.} theol. lic., LL. semitt. p. p. o. theol. ord. adscr.
societ. germ. Orient, sod. Dorpat. 1869.
Die vorstehenden kleinen Schriften zeigt Ref. zusammen an,
weil sie alle drei akademische die Kritik des Alten Test, angehen
und beinahe gleichzeitig erschienen sind; er berichtet ausführlich
über die N. 1. und dann über die Trias lieber, als über dicke
Commentare, durch welche die Wissenschaft entweder nicht von
der Stelle rückt oder in denen sie gar rückläufig wird, wie z. B.
in gewissen Auslegungen der Genesis, der Sprüche, Daniels. Wenn
solche aber, die wie gespensterhafte Ruinen in unsere lichte Zeit
hereinragen, einem nur den Geschmack am Alten Test, zu ver-
derben geeignet sind, so kann man noch weniger Freude haben
an Büchern, welche ohne exegetischen Unterbau kritisch abspre-
chend das ganze A. Test, oder grössere Abtheilungen desselben
souverän meistern und das Feld der Wissenschaft mit frischem
Unkraute bereichern: wodurch man in den Augen der Unmündigen
eine Autorität wird. Der Unterz, meint, dass namentlich durch
Abhandlungen enge begrenzten Gegenstandes oft mehr geleistet
werde und auch jetzt zu leisten sei, als mit umfassenden Werken,
welche doch nicht durch tieferes Graben bisher verborgene Wahr-
heit zu Tage fördern; nur dass solche Monographieen nicht selbst
wieder zu einem grossen Buche anscbwellen dürfen wie das Camp-
hausen’sehe über Deut. c. 32. Dafür vollends, mit dem Nach-
lass der Natur eines Gelehrten aus dem alten Register beglückt
zu werden, d. h. uns festgehalten zu sehen auf dem Standpunkte,
bei welchem Jener vor Jahren schliesslich angelangt war, bedanken
wir uns schönstens.
LXIII. Jahrg. 12. Heft

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