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Schneider, Friedrich; J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne); Gedon, Lorenz [Bearb.]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Catalog der nachgelassenen Kunst-Sammlungen des Bildhauers und Architekten Herrn Lorenz Gedon in München: Kunsttöpferei, Glas, Arbeiten in edlem Metall, Arbeiten in Bronze, Kupfer, Eisen und Zinn, Arbeiten in Elfenbein, Emaille etc., ... : Versteigerung zu München den 17. - 21. Juni 1884 ... im Atelier des Verstorbenen ... — München, Leipzig: Verlag von G. Hirth, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.55592#0142
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1170. Gothisches Lesepult. Die Platte in Flachrelief reich geschnitzt mit Blumenverschlingungen
und Fruchtranken; die Träger der Stollen weit ausladend.
Höhe 128, Breite 50 Cent.
1171. Einfaches gothisches Lesepult. Der untere Theil der Stollen mit Strebepfeileranlagen.
Höhe 118, Breite 44 Cent.
1172. Bank auf vier hübsch profilirten Stollen ruhend. Sitz und Rückwand mit Leder gepolstert;
die Rückseite der Lehne zeigt in Wissmuthmalerei Obstbäume, an denen zwei Mal sich
wiederholend die Wappen der Familien Imhof und Schmiedtmair; in der Mitte ein Orna-
mentschild mit Jahreszahl 1580. Interessantes und seltenes Stück.
Höhe 90, Breite 150 Cent.
1173. Bank, ähnlich wie die vorige. Gleiche Grösse.
1174. Italienischer Klappsessel (Certosini-Arbeit), in seiner Structur an die ältesten römischen
und romanischen Vorbilder anlehnend. Die S-förmigen, wenig sculptirten Wangen, sowie
die Lehnen zeigen musivische Einlage in Holz und theils gefärbtem Bein. Dieselbe bildet
geometrische Figuren, Kreuz- und Sternmusterung etc. Der Sitz Leder mit tief gepressten
Arabesken; die Rückleiste gleichfalls Leder, auf der hintern Seite mit Leinenbezug; an den
Kanten des Sitzes und der Rücklehne Leinenfranse. Ein eminent seltenes, im Handel niemals
vorkommendes Exemplar einer Arbeit Ende des XIII. oder Anfang des XIV. Jahrhunderts.
Die Intarsien leider zum Theil ausgesprungen.
Höhe 100, Länge 62, Breite 46 Cent.
1175. Klapp-Feldsessel. Das Gestell mit S-förmigen Wangen, Eisen, die aufgesetzten Knöpfe
und die Zwischensätze der Lehnen Gelbkupfer. Seltsames Möbel; Zeit des dreissigjährigen Kriegs.
Höhe 88 Cent.
1176. Klapp-Feldstuhl, ähnlicher Form aber ohne Kupferapplicationen.
Höhe 86 Cent.
1177. Grosser Sessel' das Gestell Nussbaumholz, sehr reich geschnitzt mit Fruchtfestons, durch-
brochenen Laubguirlanden etc.; die Rücklehne wird von einem hochreliefirten Engelskopfe
auf Obstbouquet überragt. Mit Plüschbezug. Sehr schönes Stück.
Höhe 114 Cent.
1178. Armsessel. Das Gestell geschnitzt, die Träger der in Blattwerk ornamentirten Lehnen in
Form von Türkenköpfen. Lederbezug.
Höhe 100 Cent.
1179. Drehsessel, Holz. Die vier Füsse hübsch profilirt; die Lehne in Form einer Gallerie.
XVIII. Jahrhundert.
1180. Stuhl in Form der Rubensstühle. Die Stempel viereckig, die Rückwand von einer ge-
schnitzten und vergoldeten Palmette überragt. Der rothe Sammtbezug zeigt reizvolle Ornament-
bänder in Plattstich gestickt; die Kanten sind mit ornamentirten Kupfernägeln beschlagen.
Aeusserst geschmackvolles und reiches, vielleicht spanisches Möbel; XVI. Jahrhundert.
Höhe 98 Cent.
1181. Stuhl, ähnlich, mit anders gemusterter Stickerei. Gleiche Höhe.
1182. Vier Holzstühle. Die Rücklehnen geschweift; mit dem gut geschnitzten quadrirten Wappen-
schilde des Grafen Max Gandolph von Khuenburg, Erzbischof von Salzburg. XVII. Jahr-
hundert. Vier Stück.
1183. Zwei Holzstühle. Die Stempel mit Canneluren, die Rücklehne reich geschnitzt mit seitlich
in Mascarons austretendem Laubwerk, als Umrahmung des lorbeerumkränzten infulirten
Wessobrunner Wappens mit F. A. und Jahreszahl 1688.
 
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