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Hülsen, Julius; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (Band 1,5,Text): Das Nymphaeum — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3617#0081
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74

IV. Zm Entwicklung der antiken Brunnenarchitektur.

Abb. 2.

es nur ein kleiner Schritt, in die Vorderwand des Bassins einen oder mehrere Ausgüsse zu legen
und das unbenutzte Wasser in eine Fußbodenrinne weiter zu leiten. Eine solche Anlage mit acht Aus-
güssen war die Kastalia zu Delphi, zu der einige Felsstufen hinabführten•).

Der künstlich frei, mit steigendem Rohr errichtete Laufbrunnen tritt uns zuerst in sehr einfacher
Gestalt entgegen: es ist eine mit dem wasserspeienden Löwenkopf gezierte Säule (Abb. 3)2) oder ein ein-

Abb. 3.

Abb. 4-

'1 Zum Kult C. F. Lehmann, Arch Anz. XX 1905 S. 114. Vgl. E. Curtius, Über städtische Wasserbauten der Hellenen,
Arch. Zeitung 1847 Sp, 21.

=) Gerhard, Etr. und Camp. Vasenbilder Taf. 11, vgl. D aremberg-S aglio, Dictionnaire des antiquites H 2 S. 1232
Fig. 3146. Ebenso Brit. Mus. ß. 325. dorische Säule mit Pantherkopf. Für solche Lauf brunnen in hellenistischer Zeit vgl. besonders
die Stadtbrunnen Priene S. 76 ff. Eine Brunnensäule in Gestalt einer Herme mit umgebendem Bassin zeigt ein Wandgemälde der
Farnesina, Mon. XI Taf. 45. Vgl. auch Cat. of the Terracottas in the Br. Mus. E 5 S. 435. Knabe an Iöwenköpfigem Brunnen.
aus Tarent.
 
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