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Hülsen, Julius; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (Band 1,5,Text): Das Nymphaeum — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3617#0024
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I. Baubeschreibung.

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einfacher Unterglieder. Unter den gefundenen Blöcken zeigen fünf (Nr. 4, 5, 7, 8, 11) auf ihrer
Unterseite Dübel- und Klammerlöcher, die mit Sicherheit auf eine frühere Verwendung schließen lassen;
im ganzen sind diese Blöcke etwas ungleich gearbeitet. Sorgfältigere Bearbeitung zeigen die Eckstücke
12 und [3; das Eckstück Nr. 16 gehört auf die östliche Endigung der nördlichen Seitenfront. Block
Nr. 10 kann nur vor der Hauptfront gesessen haben, da er eine Ausflußrinne trägt; er wurde nach der
Ausgrabung wieder auf sein altes Lager gesetzt und darüber ein Stück des Säulensockels, um die
architektonische Wirkung dieser vereinigten Bauteile an ihrer ursprünglichen Stelle wieder sichtbar zu
machen (Tafel I). Die Deckgesimsschicht der Orthostaten ist in der Hauptfront ebenso wie der obere
und untere Teil der Orthostaten und deren Sockel stark zerstört worden, um an das Blei aus den
Dübel- und Klammerlöchern gelangen zu können.

Die Profilierung dieses Deckgesimses kommt in gleicher Art und Abmessung noch an einer anderen
Stelle des Bauwerkes vor, nämlich als Deckgesims der den oberen Abschluß der Hauptfront bildenden,
niedrigen Attika-Mauer (Tafel 39). Näheres über diesen Befund sei nicht hier, sondern am Schlüsse der
Beschreibung des architektonischen Aufbaues ausgeführt.

Das Deckgesims der Orthostaten steht mit seiner schattigen Wirkung zwischen der glatten Fries-
fläche des Säulensockels und der glatten Orthostatenflucht, die nur durch die abgefasten, an den Stoß-
fugen keilförmig zusammenstoßenden Kanten belebt wird. Der Steinschnitt dieser 118 cm hohen Ortho-
staten zeigt unregelmäßige Breiten. Im Innern des Tiefbehälters läuft darunter ein ganz glatter, 21 cm
hoher Sockel, in dem die Rückflußöffnungen liegen (Tafel 62), an allen Außenfronten dagegen ein
gleich hohes, breit hervortretendes, reicher profiliertes Fußgesims (Tafel 59 unten). An der nörd-
lichen Seitenfront ist dieses Profil, wo es sich an der Wand des Wasserwerkes totläuft, noch unaus-
geführt in Bossen stehen geblieben. Wie auf dem Grundriß in alter Lage (Tafel 7) zu sehen, ist dieses
Fußgesims auf den beiden äußeren Fronten der Flügelbauten noch in ziemlicher Länge erhalten; dies
gilt auch von dem darunter liegenden Sockel, namentlich für den südlichen Flügelbau, wodurch dessen
Konstruktionsbreite (im Kern der Orthostaten gemessen 180,5 cm) gesichert ist. Das letztere ist übrigens
auch der Fall durch das in alter Lage erhaltene, kurze Sockelstück auf der nördlichen inneren ein-
springenden Ecke des Tiefbehälters. An dieser und der entsprechenden südlichen Ecke haben sich
kurze Stümpfe von Füllmauerwerk des Orthostaten-Unterbaues der Flügelbauten erhalten. Es ist aus
größeren und kleineren blaugrauen und weißen Marmorquadern und Porosstücken ziemlich unregel-
mäßig geschichtet und reichlich mit Mörtel ausgegossen (Tafel 8 unten, ferner Tafel 5 links oben
und Tafel 6 rechts unten). Glücklicherweise ist die genaue Seitenlänge beider Flügelbauten durch die
noch erhaltenen sauberen Abschnürungslinien auf dem zweiten Untersockel unter dem Fußgesims der
Orthostaten, also auf der Höhe der Oberseite der mittleren Stufe des 'Auftrittes zum Schöpfbecken
erhalten (Tafel 7 und 14).

Von den über den noch stehenden Nischen sichtbaren, in alter Lage liegenden Architrav-Stücken
ist im nächsten Kapitel die Rede.

5. DIE ARCHITRAVE.
a. Allgemeines.

Die den drei Geschossen angehörenden Architrave sind mit den darüber liegenden Friesstücken
aus einem Block gearbeitet und unterscheiden sich deutlich nach Höhe, Breite und Einteilung (zu-

Milet I. 5. 3

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