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Altertümer von Hierapolis. II.
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Stadt sich aber diesmal schneller erholt, denn am Ende des zweiten Jahrhunderts
steht sie wieder in voller Blüthe, und Philostratos, SopJi. II 24 sagt von ihr unter
Alexander Severus xaraXcxraa auxyj xotu xata xr(v 'Aai'av s3 TrpatTOuaai?.
Eine Glanzzeit für Hierapolis scheint die Regierung des Septimius Severus
und vor allem die des Caracalla gewesen zu sein. Damals spielte ein Bürger von
Hierapolis, der Sophist Antipater, am Kaiserhofe zu Rom eine grofse Rolle als
kaiserlicher Sekretär und Erzieher der Söhne des Septimius Severus, des Geta und
Caracalla. Gewifs wird damit auch die Verleihung des Neokorats an Hierapolis
durch Caracalla in Verbindung zu bringen sein. Wenigstens bezeichnet sich die
Stadt als vecoxopoc auf den Münzen seit den letzten Jahren dieses Kaisers. Der am
Nordausgang von Hierapolis erhaltene Thorbau, der nach seiner freilich unvollstän-
digen Inschrift zu Ehren eines Kaisers — wohl nur Caracalla kann gemeint sein —
errichtet worden ist, war dann vermutlich als Dank für jene Ehre gebaut worden.«
Vielleicht dürfen wir sogar einen Besuch des Kaisers in Hierapolis selbst vermuten.
Caracalla brachte sicher den Winter 214/15 in Nikomedien (Waddington, Bull, de corr.
hell. X 405) zu und reiste im folgenden Frühjahr über Pergamon nach Antiochien
(Herodian IV 8,6) und zwar wohl auf der grofsen Strafse über Sardes, denn ein
Aufenthalt in Thyatira und in Hyrkanis ist bezeugt. Plierapolis lag dar>n direct an
seinem Wege, und da Antipater damals sich schon nach seiner Heimatstadt zu-
rückgezogen hatte, ist man wohl berechtigt, einen Besuch des Kaisers bei seinem
alten Lehrer anzunehmen. Der Thorbau steht gerade an der Stelle, wo man, von
Sardes kommend, die Stadt betritt. Es darf wohl auch das Medaillon Mionnet,
Descr. 627 hier herangezogen werden. Auf diesem — es kann wegen des vscoxopcov
Altertümer von Hierapolis. II.
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Stadt sich aber diesmal schneller erholt, denn am Ende des zweiten Jahrhunderts
steht sie wieder in voller Blüthe, und Philostratos, SopJi. II 24 sagt von ihr unter
Alexander Severus xaraXcxraa auxyj xotu xata xr(v 'Aai'av s3 TrpatTOuaai?.
Eine Glanzzeit für Hierapolis scheint die Regierung des Septimius Severus
und vor allem die des Caracalla gewesen zu sein. Damals spielte ein Bürger von
Hierapolis, der Sophist Antipater, am Kaiserhofe zu Rom eine grofse Rolle als
kaiserlicher Sekretär und Erzieher der Söhne des Septimius Severus, des Geta und
Caracalla. Gewifs wird damit auch die Verleihung des Neokorats an Hierapolis
durch Caracalla in Verbindung zu bringen sein. Wenigstens bezeichnet sich die
Stadt als vecoxopoc auf den Münzen seit den letzten Jahren dieses Kaisers. Der am
Nordausgang von Hierapolis erhaltene Thorbau, der nach seiner freilich unvollstän-
digen Inschrift zu Ehren eines Kaisers — wohl nur Caracalla kann gemeint sein —
errichtet worden ist, war dann vermutlich als Dank für jene Ehre gebaut worden.«
Vielleicht dürfen wir sogar einen Besuch des Kaisers in Hierapolis selbst vermuten.
Caracalla brachte sicher den Winter 214/15 in Nikomedien (Waddington, Bull, de corr.
hell. X 405) zu und reiste im folgenden Frühjahr über Pergamon nach Antiochien
(Herodian IV 8,6) und zwar wohl auf der grofsen Strafse über Sardes, denn ein
Aufenthalt in Thyatira und in Hyrkanis ist bezeugt. Plierapolis lag dar>n direct an
seinem Wege, und da Antipater damals sich schon nach seiner Heimatstadt zu-
rückgezogen hatte, ist man wohl berechtigt, einen Besuch des Kaisers bei seinem
alten Lehrer anzunehmen. Der Thorbau steht gerade an der Stelle, wo man, von
Sardes kommend, die Stadt betritt. Es darf wohl auch das Medaillon Mionnet,
Descr. 627 hier herangezogen werden. Auf diesem — es kann wegen des vscoxopcov