III.
Während unseres auf vierzehn Tage beschränkten Aufenthaltes in Hierapolis
waren wir durch die Bearbeitung des inschriftlichen Materials derartig in Anspruch
genommen, dafs für die Aufnahme der übrigen Denkmäler wenig Zeit blieb. Wir
hatten von vorn herein nicht darauf gerechnet, so zahlreiche bauliche und figürliche
Überreste zu finden, wie sie sich in den fast ganz unberührt gebliebenen Trümmern
der Stadt erhalten haben. Die Aufgabe, die diese Überreste stellten, hätte sich in
einer allen Ansprüchen genügenden Weise auch nur mit Hülfe eines gröfseren
Apparates von Werkzeugen und Arbeitskräften lösen lassen, der uns nicht entfernt
zu Gebote stand. Wir hätten an mehr als einer Stelle Ausgrabungen vornehmen
müssen, es wäre eine Bewegung der Steine und vorher fast in jedem einzelnen
Falle ein Herauslösen aus der alles fest umschliefsenden Kalkschicht nötig gewesen.
Zu Alledem fehlten uns die Mittel. Es konnte daher nur das offen zu Tage Lie-
gende und ohne Weiteres Zugängliche und auch dieses nur flüchtig und skizzen-
haft aufgenommen werden.
Die folgende Zusammenstellung der figürlichen Denkmäler, der die von mir
an Ort und Stelle eilig angefertigten Zeichnungen und Notizen zu Grunde liegen,
kann unter diesen Umständen ebenso wenig auf Vollständigkeit als auf diejenige
Genauigkeit Anspruch machen, wie sie für solche der Zerstörung ausgesetzte Denk-
mäler wünschenswerth wäre. Mangelhaft ist die Behandlung auch dadurch ge-
blieben, dafs ich mich mit den baulichen Anlagen, denen die meisten dieser Werke
ursprünglich als Schmuck angehört haben, nur sehr oberflächlich habe beschäftigen
können. Die Hoffnung, gelegentlich einer im Winter 1892/93 unternommenen Reise,
die mich von Neuem für kurze Zeit nach Smyrna und in das Maeandertal führte,
diese Lücken ausfüllen zu können, ist leider durch den Eintritt anhaltend ungünstiger
Witterung vereitelt worden.
1 und 2. Blöcke von zwei Giebeln. Sie liegen vor dem in der Nähe der
Thermen "östlich der Hauptstrafse gelegenen Gebäude, das auf dem Plan als 'Halle'
verzeichnet ist, und haben vermutlich zu diesem selbst oder zu einem kleinen mit
ihm in Verbindung stehenden Bau gehört.
Das Material ist weifser Marmor. Beide Giebel waren aus je drei Blöcken
zusammengesetzt. Von dem unter n. 1 abgebildeten ist der rechts an die Mitte
anschliefsende Block nicht erhalten oder wenigstens von uns nicht wiedergefunden,
Während unseres auf vierzehn Tage beschränkten Aufenthaltes in Hierapolis
waren wir durch die Bearbeitung des inschriftlichen Materials derartig in Anspruch
genommen, dafs für die Aufnahme der übrigen Denkmäler wenig Zeit blieb. Wir
hatten von vorn herein nicht darauf gerechnet, so zahlreiche bauliche und figürliche
Überreste zu finden, wie sie sich in den fast ganz unberührt gebliebenen Trümmern
der Stadt erhalten haben. Die Aufgabe, die diese Überreste stellten, hätte sich in
einer allen Ansprüchen genügenden Weise auch nur mit Hülfe eines gröfseren
Apparates von Werkzeugen und Arbeitskräften lösen lassen, der uns nicht entfernt
zu Gebote stand. Wir hätten an mehr als einer Stelle Ausgrabungen vornehmen
müssen, es wäre eine Bewegung der Steine und vorher fast in jedem einzelnen
Falle ein Herauslösen aus der alles fest umschliefsenden Kalkschicht nötig gewesen.
Zu Alledem fehlten uns die Mittel. Es konnte daher nur das offen zu Tage Lie-
gende und ohne Weiteres Zugängliche und auch dieses nur flüchtig und skizzen-
haft aufgenommen werden.
Die folgende Zusammenstellung der figürlichen Denkmäler, der die von mir
an Ort und Stelle eilig angefertigten Zeichnungen und Notizen zu Grunde liegen,
kann unter diesen Umständen ebenso wenig auf Vollständigkeit als auf diejenige
Genauigkeit Anspruch machen, wie sie für solche der Zerstörung ausgesetzte Denk-
mäler wünschenswerth wäre. Mangelhaft ist die Behandlung auch dadurch ge-
blieben, dafs ich mich mit den baulichen Anlagen, denen die meisten dieser Werke
ursprünglich als Schmuck angehört haben, nur sehr oberflächlich habe beschäftigen
können. Die Hoffnung, gelegentlich einer im Winter 1892/93 unternommenen Reise,
die mich von Neuem für kurze Zeit nach Smyrna und in das Maeandertal führte,
diese Lücken ausfüllen zu können, ist leider durch den Eintritt anhaltend ungünstiger
Witterung vereitelt worden.
1 und 2. Blöcke von zwei Giebeln. Sie liegen vor dem in der Nähe der
Thermen "östlich der Hauptstrafse gelegenen Gebäude, das auf dem Plan als 'Halle'
verzeichnet ist, und haben vermutlich zu diesem selbst oder zu einem kleinen mit
ihm in Verbindung stehenden Bau gehört.
Das Material ist weifser Marmor. Beide Giebel waren aus je drei Blöcken
zusammengesetzt. Von dem unter n. 1 abgebildeten ist der rechts an die Mitte
anschliefsende Block nicht erhalten oder wenigstens von uns nicht wiedergefunden,