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Cichorius, Bevölkerimg.

wird mit dem ap7upoTafitas r?jc \\a(a; (Marquardt S. 505, 2) zusammenzustellen sein.
Über die Bedeutung des auv/jopo; tou h Opu-fia suvsSptou toi kv 'AatV. .. ., als welcher
der jüngere Zeuxidemos auf Inschrift 31 erscheint, vgl. die Bemerkungen Judeichs
zu der genannten Inschrift.

Mit einzelnen Städten Kleinasiens, zumeist der näheren Umgebung, hat sich
Hierapolis zeitweilig zu verschiedenen gemeinsamen Unternehmungen verbunden;
so steht 6 or^c 6 ' IspaToXsittöv in einer Reihe karisch-lydischer Städte, die in der
Zeit zwischen Augustus und Nero einen Unbekannten ehrten, s. Ath. Mitth. XIX (1894)
102 = Berichte d. Liechtensteincommiss. 1893, 5 = Inschriften Anh. 4, ^nnd etwa
in gleicher Zeit setzt Hierapolis mit Dionysopolis, Blaundos und dem xoivöv tou
Tp^oXstov -öot'o'j zu Ehren des O. Plautius Venox, wohl Proconsuls von Asien, eine
Inschrift Journ. of Hell. Stud. IV 387 vgl. Inschriften Anh. 5, vermuthlich anläfslich
der Anlegung einer neuen Strafse. Über die Homonien mit zahlreichen Städten
der Provinz wird in anderem Zusammenhang zu sprechen sein.

Die Bevölkerung.

Zu einer selbst nur ungefähren Schätzung der Bevölkerungszahl von Hiera-
polis fehlt uns jeder Anhaltspunkt. Wir können einzig nach dem grofsen Umfange
der Stadt sagen, dafs sie eine sehr beträchtliche gewesen sein mufs. Ja, es läfst
sich sogar vermuten, dafs während der Kaiserzeit eine Übervölkerung geherrscht
hat. Dies scheint wenigstens aus der sorgfältigen, fast ängstlichen und aus religiösen
Gesichtspunkten allein nicht zu erklärenden Art und Weise hervorzugehen, mit der
auf den Grabinschriften die Besitzer einer anderweitigen Benutzung nicht etwa blos
der Sarkophage, sondern auch des rings um dieselben befindlichen Grund und Bo-
dens vorzubeugen suchen und aus den hohen Strafbestimmungen, die sie dagegen
erlassen. Wäre nämlich genügender Raum vorhanden gewesen, so wäre wohl die
Verlockung zu unrechtmäfsiger Benutzung älterer Gräberstätten, die offenbar häufiger
vorkam, nur gering geblieben. Die ältesten der erhaltenen Grabdenkmäler haben
bezeichnender Weise noch keine solchen Strafbestimmungen. Die grofse Zahl (doch
mindestens 1200) der noch vorhandenen Sarkophage, die sicher nur der wohl-
habenderen Bevölkerung gehört haben können21, zeigt aufserdem, da doch von
jeder Generation mehrere Personen nach einander darin aufgenommen wurden, wie
beträchtlich die Stärke allein dieses Teiles der Bürgerschaft gewesen sein mufs. Die
Höhe der Strafsummen läfst dabei zugleich den hohen Wert des Bodens erkennen.

Auf eine Einteilung der Bevölkerung in mehrere Phylen lassen, wie Judeich
richtig erkannt hat, die Bezeichnungen MatXoui'So? (70), MaijAeuX^Sos (81) und MoxaXi?
(344) schliefsen.

Ihrer Nationalität nach war die Bevölkerung von Hierapolis zu dem bei
weitem überwiegenden Teile griechisch. Das zeigen deutlich die Namen auf den In-
schriften, bei denen auf viele Hunderte sicher griechischer und griechisch-römischer
nur ganz vereinzelt solche fremder Nationalitäten kommen. Es ist interessant zu

21) Niemals erscheint auf den Grabinschriften ein Sklave, nur einmal (110) ein Freigelassener.
Jahrb. des Inst. Erg&nzungB-Heft IV. 3
 
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