Cichorius, Sehenswürdigkeiten und Fremdenverkehr.
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nach zehn Siegen anscheinend bei einem Agon zu Hierapolis den Tod durch Er-
schöpfung" gefunden hatte und dessen Sarkophag in der Nekropole noch erhalten
ist. Vereinigt waren die gymnischen Kämpfer zu Hierapolis in einer Genossenschaft,
der rjovspfocata £ocjtou, die der anderweit sich findenden 3'jvoooc Suaxixlj entsprechen
wird 32. Vorstand dieser Genossenschaft wird der Inschriften, Anh. 6 vorkommende
<xp)((ov7)s custou gewesen sein, denn da Hesychius ap^tuvvjs als irpor^oufievos, »Vorsteher«
erklärt, so braucht man hier nicht, wie es gewöhnlich geschieht, an einen Kassen-
beamten zu denken.
Wie zu den Spielen nach Hierapolis von weit her Künstler herbeikamen, so
wird auch die Beteiligung von Zuschauern aus der näheren und weiteren Umgebung
eine rege gewesen sein. Vor allem werden auch Festgesandtschaften der befreun-
deten Städte, mit denen Hierapolis in Homonieverhältnis, d. h. in einer Art von
Kartell bezüglich der beiderseitigen Spiele, stand, dabei erschienen sein, wie andrer-
seits Hierapolis Gesandte — auf den Inschriften erscheinen ja öfters Ttpsaßsuiai — ^
zu den Festen dieser Städte geschickt zu haben scheint. Dies möchte man wenig-
stens aus der Inschrift C. I. Gr. 2763 schliefsen, wo das mit Hierapolis in Homonie-
verhältnis stehende Aphrodisias ehrt: tov Xcij-zpotaTov §9jjj,ov 'IspaTtoXstTwv aovOuscvTa
Noch acht Städte, mit denen Hierapolis eine Homonie geschlossen hatte,
lassen sich durch die Münzen nachweisen, die anläfslich solcher gemeinsamer Fest-
feier geprägt worden sind. Diese Münzen zeigen gewöhnlich den Apollo xiöaptpSdc,
den Lairbenos oder eine andere zu Hierapolis verehrte Gottheit und dazu den
Hauptgott der betreffenden anderen Stadt, oft auch auf die Spiele hinweisende
Gegenstände, wie Kränze, Urnen mit Palmen u. s. w., neben denen zuweilen der
Name des Festes steht. Die gröfste Zahl derartiger Münzen sind anläfslich der Ho-'
monie mit Ephesus geschlagen. Wir kennen davon nicht weniger als elf Typen
(Mionnet, Descr. 600. 601. 605. 646; Suppl. 378. 379. 388. 389. 392. 399. 400), die aus
der Zeit von Verus bis Valerian stammen und beweisen, wie innig die zwischen
Hierapolis und seinem Hafen- und_ Stapelplatz bestehenden Beziehungen waren.
Sechs Münzen (Mionnet, Descr. 604. 647; Suppl. 397. 398; Imhoof S. 403, 114; Wad-
dington, Rev. Kum. 1851, 173), sämtlich aus dem dritten Jahrhundert, bezeugen die
Homonie mit Sardes, mit dem ein reger Verkehr schon durch die Lage beider
Städte an der grofsen Reichsstrafse in nicht zu weiter Entfernung von einander be-
standen haben mufs. Von phrygischen Städten haben Homoniemünzen mit Hiera-
polis gemeinsam Synnada, von dem wir im Ganzen vier (Mionnet, Descr. 637;
Suppl. IV p. 623 n. 597; Imhoof S. 413, 160) von Verus bis Elagabal kennen, Kibyra,
von dem zwei bekannt sind (Berk Blätt. f. Münzk. III S. 17 u. Rev. nutn. 1892 S. 105)
und Keretapa (Mionnet, Descr. IV S. 256). Mit seiner Nachbarstadt Laodicea hat
Hierapolis gleichfalls in Homonie gestanden, doch kennen wir nur eine einzige Ho-
moniemünze beider Städte aus der Zeit Hadrians: Mionnet, Descr. 619. Endlich
3-) Vgl. auf Inschrift 32 die Mehrzahl von ai s'jv&ooi zu Hierapolis.
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nach zehn Siegen anscheinend bei einem Agon zu Hierapolis den Tod durch Er-
schöpfung" gefunden hatte und dessen Sarkophag in der Nekropole noch erhalten
ist. Vereinigt waren die gymnischen Kämpfer zu Hierapolis in einer Genossenschaft,
der rjovspfocata £ocjtou, die der anderweit sich findenden 3'jvoooc Suaxixlj entsprechen
wird 32. Vorstand dieser Genossenschaft wird der Inschriften, Anh. 6 vorkommende
<xp)((ov7)s custou gewesen sein, denn da Hesychius ap^tuvvjs als irpor^oufievos, »Vorsteher«
erklärt, so braucht man hier nicht, wie es gewöhnlich geschieht, an einen Kassen-
beamten zu denken.
Wie zu den Spielen nach Hierapolis von weit her Künstler herbeikamen, so
wird auch die Beteiligung von Zuschauern aus der näheren und weiteren Umgebung
eine rege gewesen sein. Vor allem werden auch Festgesandtschaften der befreun-
deten Städte, mit denen Hierapolis in Homonieverhältnis, d. h. in einer Art von
Kartell bezüglich der beiderseitigen Spiele, stand, dabei erschienen sein, wie andrer-
seits Hierapolis Gesandte — auf den Inschriften erscheinen ja öfters Ttpsaßsuiai — ^
zu den Festen dieser Städte geschickt zu haben scheint. Dies möchte man wenig-
stens aus der Inschrift C. I. Gr. 2763 schliefsen, wo das mit Hierapolis in Homonie-
verhältnis stehende Aphrodisias ehrt: tov Xcij-zpotaTov §9jjj,ov 'IspaTtoXstTwv aovOuscvTa
Noch acht Städte, mit denen Hierapolis eine Homonie geschlossen hatte,
lassen sich durch die Münzen nachweisen, die anläfslich solcher gemeinsamer Fest-
feier geprägt worden sind. Diese Münzen zeigen gewöhnlich den Apollo xiöaptpSdc,
den Lairbenos oder eine andere zu Hierapolis verehrte Gottheit und dazu den
Hauptgott der betreffenden anderen Stadt, oft auch auf die Spiele hinweisende
Gegenstände, wie Kränze, Urnen mit Palmen u. s. w., neben denen zuweilen der
Name des Festes steht. Die gröfste Zahl derartiger Münzen sind anläfslich der Ho-'
monie mit Ephesus geschlagen. Wir kennen davon nicht weniger als elf Typen
(Mionnet, Descr. 600. 601. 605. 646; Suppl. 378. 379. 388. 389. 392. 399. 400), die aus
der Zeit von Verus bis Valerian stammen und beweisen, wie innig die zwischen
Hierapolis und seinem Hafen- und_ Stapelplatz bestehenden Beziehungen waren.
Sechs Münzen (Mionnet, Descr. 604. 647; Suppl. 397. 398; Imhoof S. 403, 114; Wad-
dington, Rev. Kum. 1851, 173), sämtlich aus dem dritten Jahrhundert, bezeugen die
Homonie mit Sardes, mit dem ein reger Verkehr schon durch die Lage beider
Städte an der grofsen Reichsstrafse in nicht zu weiter Entfernung von einander be-
standen haben mufs. Von phrygischen Städten haben Homoniemünzen mit Hiera-
polis gemeinsam Synnada, von dem wir im Ganzen vier (Mionnet, Descr. 637;
Suppl. IV p. 623 n. 597; Imhoof S. 413, 160) von Verus bis Elagabal kennen, Kibyra,
von dem zwei bekannt sind (Berk Blätt. f. Münzk. III S. 17 u. Rev. nutn. 1892 S. 105)
und Keretapa (Mionnet, Descr. IV S. 256). Mit seiner Nachbarstadt Laodicea hat
Hierapolis gleichfalls in Homonie gestanden, doch kennen wir nur eine einzige Ho-
moniemünze beider Städte aus der Zeit Hadrians: Mionnet, Descr. 619. Endlich
3-) Vgl. auf Inschrift 32 die Mehrzahl von ai s'jv&ooi zu Hierapolis.